Portrait Linde von Ruffer

Linde von Ruffer ist zwar ursprünglich in Deutschland geboren, wanderte aber mit ihrer Familie nach Peru aus, um dort viele Jahre zu leben. Diese Zeit hat sie sehr geprägt und übt nach wie vor starken Einfluss auf ihr künstlerisches Schaffen aus. Dort in Südamerika entdeckte sie die Kunst für sich, als sie sich zunächst mit Keramik beschäftigte und dafür ihre Entwürfe zeichnete. Ein weiterer Schritt war ein gelungenes Projekt an einer dortigen Schule. Zusammen mit den Schülern entwarf und fertigte sie an zwei leeren Außenwänden beeindruckende Mosaike. Ein Vorhaben, dass ihr und den Beteiligten viel Freude bereitet hat. Außerdem begann sie mit dem Aktzeichnen, was ihr in ihren Bildern, die sie jetzt malt, sehr zu Gute kommt. Nach zwanzig Jahren kehrte sie wieder nach Deutschland zurück und besuchte im Urlaub gleichzeitig Spanien. Da dieses Land nicht nur geschichtlich eng mit Südamerika verbunden ist, fühlte sie sich hier heimischer und verlegte vor sechs Jahren ihren Wohnsitz entgültig in „das beste Klima Europas“, nach Torrox.

Hier widmet sich Linde von Ruffer dem Malen und Zeichnen. Dabei sitzt sie nicht nur alleine in ihrem Atelier, sondern hat schon Ausflüge mit anderen organisiert, mal um Landschaften zu skizzieren, mal um sich speziell dem Zeichnen von Ziegen zu widmen. Gleichzeitig übt sie sich in Tai Chi, benutzt aber auch diese Gelegenheit zum Zeichnen, indem sie die sich Bewegenden mit schneller Skizziertechnik festhält. Eine besondere Herausforderung, die ihr aber auch die Gelegenheit bot, besondere Formen der Abstraktion zu entwickeln. Bei all diesem entstehen aber nicht ihre eigentlichen Werke. Es dient allerdings oft als Übungs- und Experimentierfeld. Eine weitere Grundlage bildet Peru, die Mythen der Indios, die Ruinen alter Tempel und Städte. In dieser schier unerschöpflichen Materie sucht die Malerin Inspiration für ihre Bilder, die meist in entsprechende Serien eingebunden sind. Hier zeigt sich der nachhaltige Eindruck, den ihr Aufenthalt in diesem Land auf sie gemacht hat. Nicht umsonst regt sich in ihr der Wunsch, Peru wieder zu besuchen. Zur Zeit arbeitet sie besonders an der Nagual-Serie, Bilder auf alten Eichenholztafeln, auf denen sich dann auch ein entsprechendes Symbol, meist Tierfiguren, der Schutzgötter befinden, von denen der Name der Serie stammt. Eine weitere Grundlage sind menschliche Gestalten, für Linde von Ruffer eigentlich das wichtigste Element in ihren Werken. Daher arbeitet sie parallel auch an der Matriarchat-Serie, in der dem Namen entsprechend hauptsächlich Frauen zu sehen sind. Überhaupt sei die Entstehung solcher Serien ein recht langwieriger Prozess, hin und wieder unterbrochen, da sie für ihre Arbeit die entsprechende Verfassung braucht und ab und zu eben auch mal andere Dinge erledigt werden müssen. Dann benötigt sie wieder die richtige Stimmung, um erneut in die Arbeit einzusteigen. Das zeigt aber, dass sie viel von sich in ihre Werke hineinlegt, was in der Ausdrucksstärke der Bilder deutlich zu sehen ist.

Was bleibt zum Schluss noch zu erwähnen? Natürlich die Frage, wie man die Künstlerin persönlich kennen lernen kann. Die eine Möglichkeit ist die Zeichengruppe, die Linde von Ruffer ins Leben gerufen hat. Seit Beginn des Jahres treffen sie sich wöchentlich Mittwoch Abends zum Aktzeichnen in Nerja. Sie nennen sich NAGUALart und laden jeden, der sich in diesem Metier üben möchte, zum Mitzeichnen ein. Die zweite Möglichkeit ist, sie einfach zu besuchen. Sie nimmt sich gerne Samstags zwischen 16:00 und 18:00 Uhr Zeit dafür, allerdings nur gegen Voranmeldung. Sie ist telefonisch unter 95 253 xxxx zu erreichen.

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