Nach dem schroffen Osten führt diese Tour in den milden Westen, der geprägt ist von Oliven, Mandeln und Wein. Mitten darin grüne Täler voller Avocados. Besonders im späten Winter ist diese Region sanft und beruhigend. Zwischen den Bäumen sprießt frisches Grün, gemischt mit bunten Blumen oder quietschgelbem Klee. Wenn dann noch die Mandeln blühen und so lauter weiße Puderquasten in der Landschaft verteilen, ist die Idylle perfekt.
Málaga & Provinz
La Axarquía (1) – Ein kleines Stück voll Andalusien
La Axarquía, ein ganz besonderes Stück Andalusiens, in dem alles zu finden ist, was dieses Land so typisch macht, und über dessen Hauptstadt Cervantes in seinem Buch Don Quichote de la Mancha schrieb: „Dank sei Gott, meine Herren, dass er uns in eine so schöne Gegend geführt hat! Denn wenn ich mich nicht irre, ist die Erde, auf der wir hier gehen, die von Vélez-Málaga…“ Schroffe Berge, bis 2000 Meter hoch, sanfte Hügel, uralte Olivenbäume, weitläufigen Mandelplantagen, wilde Bäche, ein schöner See und natürlich die allgegenwärtigen weißen Dörfer. Und das alles auf einer relativ kleinen Fläche von etwas mehr als 1000 Quadratkilometern.
Sierra de Enmedio – Zu Fuß von Frigiliana zum Río Chillar
Wandern in Andalusien ist mit eine der faszinierendsten Arten, dieses Land hautnah zu erleben. Es gibt eine Unmenge Wanderwege, kurze und lange, schwere und leichte. In jedem Fall ist die Natur, die dabei erlebt wird, jede Anstrengung wert. So auch im Hinterland von Frigiliana in der Axarquía. Schier endlose Hügelketten erstrecken sich zur Küste, mal öde und karg, vor vielen Jahren einem Brand zum Opfer gefallen, dann wieder wild und bizarr, voller kleiner knorriger Kiefern und wilden Bächen im Tal. Die Hänge sind teils sanft und leicht zu begehen, teilweise aber auch schroff und steil, ein Verlassen der schmalen Wanderwege wäre hier fatal.
Mijas – Zwischen Flamenco und Burros
Die auffälligste Attraktion in Mijas sind mit Sicherheit die Eseltaxis, bunt geschmückt und weithin zu riechen. Beliebt natürlich besonders bei den kleineren Besuchern. Die Erwachsenen kommen aber auch nicht zu kurz, denn es gibt eine Menge zu sehen, historische Bauwerke, kuriose Museen und schöne Parkanlagen. Und Mijas tut alles, um den neugierigen Besucher zufrieden zu stellen und verwöhnt ihn mit einer gepflegt andalusischen Kulisse.
Marbella – Kleiner Schatz in teurem Umfeld
Marbella scheint aus den Schlagzeilen kaum mehr heraus zu kommen, doch sollte das von einem Besuch nicht abschrecken, denn im Herzen dieser großen Tourismus- und Villenwüste befindet sich ein hübscher kleiner Schatz, El Casco Histórico. Dieser historische Altstadtkern ist sehr hübsch, zum größten Teil schon liebevoll restauriert und voller Leben. Trotz vieler Touristen und teurer Läden hat er ein authentisches Flair behalten, das zu gemütlichem Spazieren und Verweilen einlädt.
Im Naturpark bei El Chorro
Paraje Natural Desfiladero de los Gaitanes
Dieses abwechslungsreiche Naturschutzgebiet ist eine beeindruckende Mischung aus faszinierend ursprünglicher Natur und einem von Menschenhand errichteten Stauseensystem. Die unzähligen Becken und Seen, die über Flüsse, Tunnel und Röhren miteinander verbunden sind und über eine Vielzahl von Turbinen Strom erzeugen, bilden eine der wichtigsten Hydraulikanlagen Andalusiens. Aber gerade diese vielen Wasserflächen verleihen der an sich schon großartigen Landschaft einen ganz besonderen Reiz.
Torremolinos – Ehemalige Hochburg des Tourismus
Torremolinos, eine der berühmt-berüchtigten Hochburgen des Tourismus, emporgewachsen in den Sechzigern des letzten Jahrhunderts, und manche sollen es damals Düsseldorf-Süd genannt haben. Vieles wurde in jener Zeit jedoch offensichtlich zu schnell aus dem Boden gestampft und kämpft nun erbittert gegen den Verfall. Inzwischen wird aber auch erneuert, so hat die Stadt vor einigen Jahren eine neue, ansprechende Strandpromenade erhalten, die gut gepflegt zum Flanieren einlädt. Unzählige Chiringuitos säumen den Strand und locken mit teils eigentümlichen, teils romantischen Accessoires zum Dinieren. So wird Torremolinos auch in Zukunft eine Hochburg des Tourismus bleiben, bietet sie ja alles, was viele Touristenherzen höher schlagen lässt, lange Sandstrände, viele Bars, Restaurants und Diskotheken, jede Menge Möglichkeiten zum Shoppen und dazwischen auch noch ein Hauch von spanisch-mediterraner Romantik.
Ronda – Die Stadt der Dichter und Toreros
Mit Ronda verbindet jeder Andalusienreisende wilde Romantik, denn den Meisten ist das Bild der beeindruckenden Brücke über der steilen Schlucht ein Begriff. Egal aus welcher Perspektive ist es immer ein unbeschreibliches Schauspiel, wie sich der mühsam gemauerte Bogen 100 Meter über die Tiefe erhebt, seltsame schwarze Vögel mit gebogenen rotem Schnabel krächzend ihre Kreise ziehen und sich irgendwo da unten kühles Wasser seinen Weg bahnt. Manchen ist Ronda aber auch aus einem anderen Grunde bekannt, denn es ist die Wiege des heutigen spanischen Stierkampfes, und daher ist hier eine der ältesten Stierkampfarenen zu finden. Aber egal aus welchem Grunde jemand die Stadt besucht, er wird von geballter Historie empfangen.
El Valle del Genal – Zwischen Eichen und Kastanien
Das Tal des Río Genal ist das ganze Jahr über fruchtbar und grün. Der größte Teil der Hänge ist mit Kastanien und Korkeichen bewaldet. Viele kleine weiße Dörfer und Städte mit arabischem Ursprung säumen das Tal. Es gehört zur Serranía de Ronda und grenzt an die Sierra Bermeja. Jeder Kilometer der Strecke ist ausgesprochen beeindruckend und durchweg andalusisch. Vielleicht purer als man denkt, denn ganz Andalusien soll ja in früherer Zeit grün und waldig gewesen sein.
Málaga – Nicht nur Picassos Geburtsstadt
Pablo Ruiz Picasso, geboren und aufgewachsen in Málaga, das Aushängeschild der Stadt, aber bei weitem nicht die einzige Attraktion. Natürlich ist er der wichtigste Promi, auch wenn schon lange tot, aber so können regelmäßig die Geburts- und Todestage zelebriert werden, so wie dieses Jahr der 145. Geburtstag. Aber vielleicht ist er auch mit ein tragender Grund, warum sich die Stadt in den letzten Jahren besonders auf die Kultur und bildende Kunst besonnen hat und sich für 2016 sogar als Kulturhauptstadt Europas bewirbt. Die alten Museen wurden modernisiert, neue kamen hinzu, besonders erwähnenswert das CACMálaga, ein Museum für zeitgenössische Kunst in einer historischen Lagerhalle, sowie das MuseoPicassoMálaga, ein eigens dem Künstler gewidmetes Museum in einem speziell dafür restauriertem Stadtpalast im Zentrum. Daneben gibt es noch eine Unmenge kleinerer und größerer Museen, die den verschiedensten Themen gewidmet wurden.