Portrait Uwe Magener

Der ruhig und gemütlich wirkende Maler Uwe Magener (3.1.1942 – 16.1.2014) führte mich als erstes in sein kleines Atelier, das in einem naturbelassenen, andalusisch anmutenden Garten hinter seinem Haus liegt. Ideales Licht scheint durch das in Nordrichtung liegende und mit einer Bambusmatte abgedunkelte, lichtdurchlässige Dach. In der Mitte ein Stuhl vor der Staffelei, neben der sich unzählige Gläser mit Farbtuben reihen. Dahinter ein Bett, links daneben ein Kühlschrank und an den Wänden natürlich ein Bild neben dem anderen. Vor dem Häuschen eine kleine Terrasse mit einem Schaukelstuhl. Der ideale Arbeitsplatz für den gebürtigen Hamburger.

Schon als Jugendlicher malte er gerne, wohl auch angespornt durch die vielen Maler in seiner Familie, wie sein Großvater und dessen Bruder sowie ein Onkel. Trotz Eifer und mancher Kurse, die er belegt hatte, wurde er jedoch von der Kunsthochschule in Hamburg nicht aufgenommen. So hielt er es wie Gaugin, der gesagt haben soll: „Warum soll ich studieren? Ich kann’s doch schon!“ und lernte autodidaktisch, mit Erfolg. Anders als Gaugin, der sich zwar als „der Wilde aus Peru“ bezeichnete, aber dort nur seine ersten drei Lebensjahre verbracht hatte, verschlug es Uwe Magener mit jungen zwanzig Jahren in dieses südamerikanische Land. Da es dort nun gänzlich unmöglich ist, von der Malerei zu leben, arbeitete er, wie er sagte, in zwanzig verschiedenen Jobs. Als Vertreter bis Holzarbeiter im Urwald, was wohl die aufregendste Tätigkeit gewesen sein soll, verbrachte er fünfzehn Jahre in diesem schönen und warmen Land. Dann kehrte er nach Hamburg zurück, eröffnete dort ein Galeriecafé, stellte aber bald fest, dass die norddeutsche Kühle kein Dauerzustand sein konnte. Nach insgesamt zehn Jahren entschloss er sich im Jahre 1987 gemeinsam mit seiner Frau nach Andalusien an die Costa del Sol zu ziehen. Hier fand er die erhoffte Sonne und außerdem Menschen, die von der Mentalität mehr den Südamerikanern glichen. Ein gesundes Mittel zwischen dem hektischen Deutschen, die nie Zeit haben, und den lebensfreudigen Peruanern, bei denen die Mañana-Mentalität allerdings in proximo mes ausartet. So haben sich die Beiden hier ein gemütliches Zuhause geschaffen.

Seine impressionistischen Bilder, die ich in seinem kleinen Atelier zu sehen bekam, haben auf mich ausgesprochen positiv gewirkt. Landschaften und Personen in kräftigen und stimmungsvollen Farben in den verschiedensten Formaten. Sie verleiten zum Eintauchen, ohne das man groß interpretieren muss, man kann sie einfach wirken lassen. Dazu passt ein kleines Erlebnis, das Uwe Magener während unseres Gesprächs erwähnte. Bei einer Ausstellung betrachtete eine Frau eines seiner Bilder und er fragte sie, ob ihr das Bild gefalle. Sie antwortete, dass sie nichts von Malerei verstehe. Das verwunderte ihn sehr, denn er findet, dass es doch erst einmal darum geht, ob einem ein Bild gefällt, warum sollte man es sich sonst vielleicht in die Wohnung hängen. (Vielleicht liegt es einfach an einem mangelnden Kunstverständnis, da Kunst in Schule und Erziehung nach wie vor eine untergeordnete Rolle spielen. Schade, denn so bleibt vielen ein großer Genuss verborgen). Seine Bilder vermitteln jedenfalls eine intensive, aber ruhige Stimmung, jeweils erweitert um die entsprechenden Nuancen der dargestellten Situation.

Zum Abschied zeigte mir Uwe Magener noch den Garten seines Hauses, von seiner Frau angelegt und gepflegt, kein Mustergarten aus dem Katalog, sondern ein Stück wohlbehütete Natur, aber eben doch ein Garten. Ihn teilen sie sich zudem mit einem Hund und einer ganzen Reihe zugelaufener Katzen, die sich hier offensichtlich wohlfühlen. Übrigens: Wer mehr von dem Maler Uwe Magener sehen möchte, kann eine Ausstellung in der Galerie Herraiz besuchen. Sie befindet sich allerdings in Madrid, in der C/. Don Ramón de la Cruz, 27. Eine weitere Möglichkeit ist dann noch im Internet unter www.arteuma.com, oder Sie rufen ihn einfach an unter 952 xxx xxx.

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