Portrait Stephan Stölben

Stephan Stölben, gebürtiger Kölner, sollte zunächst Betriebswirtschaft studieren, um den Familienbetrieb übernehmen zu können, brach dieses Studium dann aber ab, da für ihn klar war, dass dies nicht sein zukünftiges Leben sein könne. Als er 1986 mit dem Traumtheater Salome, dem bekannten Wandertheater seines Vaters, nach Berlin kam, blieb er dort, absolvierte eine Ausbildung als Schauwerbegestalter und machte sich danach selbständig. Wie sich später herausstellen würde, gab diese Ausbildung eine gute Grundlage für seine späteren Arbeiten, da er dort sehr viele Grundlagentechniken erlernte, die er danach bestens einsetzen konnte. Doch zunächst war er in dieser Branche tätig, erstellte als Subunternehmer die Kulissen für interne Veranstaltungen großer Firmen wie BEWAG und Siemens und war danach außerdem noch in der Werbebranche tätig. 1995 verschlug es ihn nach Bayern, wo es wieder eine Zäsur in seinem Leben gab. Mit der begonnenen Tätigkeit konnte man zwar gutes Geld verdienen, aber es war auch nicht gerade die Erfüllung. So wollte er sich dort am Chiemsee ganz der Meditation widmen, um sich mehr auf das Spirituelle zu konzentrieren. Aber auch in dieser Zeit musste ja irgendwie für die alltäglichen Bedürfnisse gesorgt werden, und so arbeitete er zwischendurch ein wenig in der Werbung, um dann allerdings ein neues Tätigkeitsgebiet zu entdecken: Design und Herstellung ausgefallener Möbelstücke. 1999 hat sich Stephan Stölben schließlich einen Jugendwunsch erfüllt und ist an die Costa del Sol gezogen, erst nach Macharaviaya und dann nach Nerja. Hier verdiente er sich seine Brötchen zunächst erfolgreich mit Schreinerarbeiten, um sich inzwischen aber mehr mit der Kunst zu beschäftigen.

Begonnen hatte, wie gesagt, alles in Bayern mit einem Stahlbett für seine damalige Lebensgefährtin. Dann hatte Stephan Stölben während eines Spaziergangs im Wald eine besondere Inspiration bei der Begegnung mit einer großen Baumwurzel, die auf Grund eines Sturmes kopfüber in der Landschaft stand. Das könnte ein wunderschöner Tisch werden. Inzwischen hat er schon mehrere Tische aus Wurzeln hergestellt. Diese Hölzer grub er vorsichtig aus dem Boden, um möglichst viele der kleineren Triebe zu erhalten, schälte sie dann ganz vorsichtig ab, um sie dann noch vollständig von Hand bis auf Hochglanz zu schleifen. Dazu kamen ein Sockel aus Stein und eine Tischplatte aus Glas, alles zusammengehalten mit Elementen aus Edelstahl. Es folgten andere Möbel, in der Regel aus Holz und Stahl, bis hin zu größeren Hauselementen wie Treppen- oder Terassengeländer aus Edelstahl. Besonders bei der Betrachtung der ausgefallenen Wurzeltische ist der Schritt Stephan Stölbens zur Objektkunst, mit der er sich in den letzten Jahren besonders beschäftigt, leicht zu verstehen. Auch hier verwendet er meist diese drei Elemente, Stein, Holz und Metall, meist Edelstahl. Die natürlichen Elemente belässt er dabei in ihrer ursprünglichen Form, die nur in aufwendiger Handarbeit sorgfältig herausgearbeitet werden. Mit den verbindenden und erweiternden Elementen aus Metall erhalten die Objekte dann ihre eigentliche Gestalt. Außerdem ist er der Meinung, dass Kunst mehr sein sollte, als nur die Darstellung des Künstlers, und so plant er für Herbst eine ganz besondere Performance-Ausstellung, in der er auch den Betrachter zum Teil des Ganzen machen will. Mehr hat er noch nicht verraten.

Stephan Stölben ist manchen vielleicht auch bekannt als einer der Hauptinitiatoren des 1er Festival de Arte de Nerja, welches im nächsten Jahr wieder stattfinden soll. Diese Veranstaltungen sind auch die beste Möglichkeit, Werke des Künstlers zu sehen. Oder man tritt direkt mit Stephan Stölben in Kontakt. (Tel.: 628 908 738)

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