Portrait Arno Hinz

Gute Laune und Begeisterung, damit lässt sich vielleicht am besten die interessante Begegnung mit Arno Hinz auf seinem Weinberg hinter Torrox beschreiben. Er erzählte vergnügt und positiv über seine Werke und seine Arbeitsweise. Allerdings hat bestimmt auch seine Frau mit ihrer offenen und begeisterten Art zu diesem Eindruck des Gesprächs beigetragen. Sie begleitet ihn mittlerweile seit einem halben Jahrhundert, was heutzutage leider keine Selbstverständlichkeit mehr ist. Arno Hinz, gebürtig in Königsberg, hat an der staatlichen Kunstakademie in Bremen Malerei studiert, aber auch Fotografie und Grafik- Design. Seine Brötchen verdiente er sich danach als Art Director und Creative Director in verschiedenen Werbeagenturen, anschließend als freischaffender Illustrator für Werbung und Printmedien. Doch während all der Jahre arbeitete er auch als Maler und Fotograf und zeigte seine Werke in Ausstellungen. Ende der neunziger Jahre zogen er und seine Frau schließlich nach Spanien. Seitdem widmet er sich fast ausschließlich der Kunst, malt in seiner großen Garage, die zum Atelier umfunktioniert wurde oder streift mit Motorrad und Kamera durch Andalusien.

Doch zurück zur guten Laune, denn diese findet sich auch in seinen Werken wieder, insofern, dass Arno Hinz in seiner Malerei grundsätzlich das Element des Cartoons oder der Karikatur verwendet. Er mag das Skurrile und Zweideutige, wie er es schon vorher oft in seinen Illustrationen gezeigt hat. Doch im Gegensatz zur akkuraten und filigranen Vorgehensweise des Illustrators arbeitet der Maler Hinz aus dem Bauch heraus, intuitiv. Er geht zwar mit einem Grundkonzept an das Werk heran, dass sich aber im Laufe der Arbeit auch verändern kann. Und so entstehen großformatige Bilder, die im ersten Moment einfach eine Explosion von Farbe und Struktur zu sein scheinen, aber bei genauerem Hinsehen die Figuren preisgeben, die sich darin verbergen. In seinem Fall muss ich sagen, sind die Titel der Bilder sehr hilfreich und oft ein Aha-Erlebnis, denn was man vorher nur geahnt hat, springt einem dann förmlich ins Auge. Deutlich werden auf einmal die figürlichen Elemente in den Strukturen erkennbar und die Karikatur wird sichtbar. Jetzt kann man weiterforschen, und findet in den Strukturen und Farben die entsprechende Stimmung, welche die einfache Karikatur um ein weiteres, starkes Element bereichert, das psychologische Moment, das in der Situation steckt.

Neben diesen großformatigen Werken finden sich in seinem Haus aber auch viele Arbeiten in kleineren Formaten, die auf ähnliche Weise dieselbe Mischung aus abstrakter Malerei und figurativer Karikatur zeigen. So wurde ich als Betrachter schon richtig neugierig, was sich wohl auf dem nächsten Bild findet, und die Wände wurden beinahe zu Seiten eines überdimensionalen Buches. Dazwischen fanden sich aber auch viele Fotografien, das andere große Arbeitsfeld, dem sich Arno Hinz verschrieben hat. Viele wundervolle Landschaftsaufnahmen aus verschiedenen Regionen der Welt und besonders aus Andalusien. Daneben experimentelle Aufnahmen, Mehrfach- oder Langzeitbelichtungen, die ganz besondere Stimmungen und Effekte in sich tragen. Gerade was die Fotografie angeht, zeigte sich in unserem Gespräch die Begeisterung. Begeisterung für schöne Landschaften, für skurrile Phänomene oder wieder für Strukturen, das Element, das sich auch in seiner Malerei findet. Doch diesen Bereich haben wir bei unserem Gespräch nur nebenbei angerissen, dafür wäre ein weiteres Treffen notwendig. Leider ist zur Zeit keine Ausstellung geplant, wer daher den Maler und seine Werke ebenfalls persönlich kennenlernen möchte, muss sich direkt an ihn wenden und einen Termin vereinbaren. (Tel. xxx xxx xxx)

http://arno-hinz.de/

Alle Artikel dieser Reihe: