Portrait Simone Wiener

Im Schwarzwald geboren, verschlug es Simone Wiener nach dem Textildesign-Studium nach Österreich, der Hochburg in dieser Branche. Schon damals zog es sie aber weiter in den Süden, und sie versuchte, alle Zelte im Vorarlberg abzubrechen und nach Spanien umzusiedeln, doch es sollte noch nicht sein. Auch lernte sie in dieser Zeit ihren Mann kennen. Also blieb sie weiterhin in Österreich, vergaß ihren Traum allerdings nicht völlig. Im Gegenteil, schließlich zogen sie beide mitsamt Kindern nach Nerja und begannen einen neuen Abschnitt in ihrem gemeinsamen Leben. Nach einigen Jahren wurde es aber mit der Arbeit schwieriger, die Aufenthalte in Österreich wurden wieder länger und überwiegen inzwischen. Doch sie kann, wie sie sagt, nur hier im Süden malen, beim perfekten Licht der Costa del Sol und nicht unter Kunstlicht im verregneten Norden. So kommt sie regelmäßig nach Nerja zum Malen, wobei sie bei unserem Gespräch feststellte, dass sich die Zwangspausen beim Arbeiten in Österreich sogar positiv auf ihre Malerei auswirken, da sie so jedesmal mit Elan und neuen Ideen herkommt und entsprechend motiviert loslegt.

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Portrait Gerhard Pollheide

Gerhard Pollheide hat sich ein aufwendiges Projekt in den Kopf gesetzt, um seinem Schaffen quasi noch das i-Tüpfelchen aufzusetzen. Doch zunächst zu den Anfängen. Er hat schon immer geschrieben und gemalt, jeder Aufsatz war für ihn eine Freude. Mit dieser inneren Grundeinstellung konnte er auf Dauer keinen „soliden“ Beruf ausüben, war er doch zu sehr Künstler. Trotzdem musste es sein, da mit der Kunst zunächst in der Regel nicht viel zu verdienen ist. So war er unter anderem als Elektriker tätig, studierte BWL um anschließen als Bänker seine Brötchen zu verdienen. Schließlich baute er noch eine Unternehmensberatung auf, die er dann aber, seiner Meinung nach endlich, verkaufen konnte, um sich nun gänzlich der Kunst zu widmen, die sich inzwischen finanziell selbst trug. Mehr durch Zufall ergab es sich eines Tages, dass er und seine Lebensgefährtin auf dem 25. Klassentreffen der BWLer in La Herradura den Entschluss fassten, hier nach Andalusien zu kommen, um noch einmal etwas Neues zu beginnen.

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Portrait Stephan Stölben

Stephan Stölben, gebürtiger Kölner, sollte zunächst Betriebswirtschaft studieren, um den Familienbetrieb übernehmen zu können, brach dieses Studium dann aber ab, da für ihn klar war, dass dies nicht sein zukünftiges Leben sein könne. Als er 1986 mit dem Traumtheater Salome, dem bekannten Wandertheater seines Vaters, nach Berlin kam, blieb er dort, absolvierte eine Ausbildung als Schauwerbegestalter und machte sich danach selbständig. Wie sich später herausstellen würde, gab diese Ausbildung eine gute Grundlage für seine späteren Arbeiten, da er dort sehr viele Grundlagentechniken erlernte, die er danach bestens einsetzen konnte. Doch zunächst war er in dieser Branche tätig, erstellte als Subunternehmer die Kulissen für interne Veranstaltungen großer Firmen wie BEWAG und Siemens und war danach außerdem noch in der Werbebranche tätig. 1995 verschlug es ihn nach Bayern, wo es wieder eine Zäsur in seinem Leben gab. Mit der begonnenen Tätigkeit konnte man zwar gutes Geld verdienen, aber es war auch nicht gerade die Erfüllung. So wollte er sich dort am Chiemsee ganz der Meditation widmen, um sich mehr auf das Spirituelle zu konzentrieren. Aber auch in dieser Zeit musste ja irgendwie für die alltäglichen Bedürfnisse gesorgt werden, und so arbeitete er zwischendurch ein wenig in der Werbung, um dann allerdings ein neues Tätigkeitsgebiet zu entdecken: Design und Herstellung ausgefallener Möbelstücke. 1999 hat sich Stephan Stölben schließlich einen Jugendwunsch erfüllt und ist an die Costa del Sol gezogen, erst nach Macharaviaya und dann nach Nerja. Hier verdiente er sich seine Brötchen zunächst erfolgreich mit Schreinerarbeiten, um sich inzwischen aber mehr mit der Kunst zu beschäftigen.

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Portrait Eva Jünger

Sie kam trotz ihres Vaters zur Kunst, so erzählte mir Eva Jünger, und das, obwohl er selbst Künstler gewesen war. Da von zu Hause keine Motivation ins künstlerische kam, studierte sie zunächst, nachdem sie ihr Abitur absolviert hatte, Mathematik und Pädagogik, und heiratete. Eines Tages wünschte sich ihr Mann eine besondere Keramik-Figur. Mangels finanzieller Möglichkeiten entschloss sich Eva Jünger, statt dessen selber etwas herzustellen, besorgte sich alle Materialien und schuf ein ganz persönliches Unikat für ihren Gatten. Es soll noch existieren und oft zu großer Heiterkeit beitragen, aber es war ein Anfang, die Entdeckung, wie schön es ist, mit eigenen Händen etwas zu schaffen. Sie belegte Fortbildungskurse, eine Töpferlehre und begann dazu auch mit Holz zu arbeiten, was sie bis heute besonders gerne macht.

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Portrait Rüdiger Schrör

Der gebürtige Mecklenburger hat schon als Kind gemalt und gezeichnet, und es wurde ihm gesagt, dass er dieses Talent von seinem Großvater geerbt habe. So verwundert es nicht, dass Rüdiger Schrör eine gestalterische Laufbahn einschlug. Dabei ließ er es nicht bei einem Beruf bewenden, sondern lernte unter anderem Werbegestaltung, Kunsterziehung und schließlich noch Tischlern und Drechseln. Gleichzeitig malte er und hängte schließlich sogar den Lehrerberuf an den Nagel, um sich gänzlich der schaffenden Kunst zu widmen. Zu DDR-Zeiten konnte er gut davon leben, aber nach der Wende wurde dort weniger Geld für Kunst und Handwerk ausgegeben. Fertigprodukte waren jetzt gefragt. So musste er sich nach anderen Einnahmequellen umsehen und betätigte sich im Gastronomie- und Hotelgewerbe. Nach dem Tod seiner Frau entschloss er sich, gemeinsam mit seiner jetzigen Lebensgefährtin nach Spanien umzusiedeln und hier ein Massagestudio zu eröffnen. Zunächst in Fuengirola, vor einem Jahr dann in Torrox-Costa.

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Portrait Waltraud Weber

Waltraud Weber, eine gebürtige Hamburgerin, studierte Innenarchitektur, war 36 Jahre verheiratet und hat zwei Töchter. Nachdem sie diese großgezogen hatte, ergab sich für sie auch die Möglichkeit, in einem renommierten Küchenstudio ihrem erlernten Beruf nachzugehen. Während all dieser Jahre malte sie, zunächst einfach nur als Hobby, mal mehr, mal weniger. Doch eines Tages häuften sich die Nachfragen aus Familie und Bekanntschaft, schließlich sogar von verschiedenen Geschäftsinhabern, die ihre Bilder zur Dekoration ihrer Schaufenster verwendeten. Es schlossen sich erfolgreiche Ausstellungen an, und so wurde aus dem Hobby schon beinahe ein Beruf. Inzwischen wollte sie sich aber in ihren verdienten Ruhestand begeben und schlug daher sogar ein gutes Angebot eines Kunstdruck-Verlags aus, welches sie quasi wieder ins Berufsleben zurück katapultiert hätte. Seit einigen Jahren lebt sie nun in Spanien, wobei sie immer pendelt, im Sommer nach Mallorca, im Winter an die Costa del Sol. Auf der Insel hat sie sich auch mit einigen Künstlern angefreundet und gemeinsame Ausstellungen durchgeführt.

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Portrait Linde von Ruffer

Linde von Ruffer ist zwar ursprünglich in Deutschland geboren, wanderte aber mit ihrer Familie nach Peru aus, um dort viele Jahre zu leben. Diese Zeit hat sie sehr geprägt und übt nach wie vor starken Einfluss auf ihr künstlerisches Schaffen aus. Dort in Südamerika entdeckte sie die Kunst für sich, als sie sich zunächst mit Keramik beschäftigte und dafür ihre Entwürfe zeichnete. Ein weiterer Schritt war ein gelungenes Projekt an einer dortigen Schule. Zusammen mit den Schülern entwarf und fertigte sie an zwei leeren Außenwänden beeindruckende Mosaike. Ein Vorhaben, dass ihr und den Beteiligten viel Freude bereitet hat. Außerdem begann sie mit dem Aktzeichnen, was ihr in ihren Bildern, die sie jetzt malt, sehr zu Gute kommt. Nach zwanzig Jahren kehrte sie wieder nach Deutschland zurück und besuchte im Urlaub gleichzeitig Spanien. Da dieses Land nicht nur geschichtlich eng mit Südamerika verbunden ist, fühlte sie sich hier heimischer und verlegte vor sechs Jahren ihren Wohnsitz entgültig in „das beste Klima Europas“, nach Torrox.

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Portrait Giselle Lebrun

Nicht weit entfernt vom Viñuela-Stausee wohnt Giselle Lebrun mit ihrem Mann in einem der Jahreszeit entsprechend geschmückten Haus. Aus dem großen Wohnzimmerfenster ein wundervoller Blick in die Berge um den See, der ebenfalls zu sehen ist, wenn er genügend Wasser hat, wie es gerade noch der Fall war. Vor sieben Jahren haben sie sich dort niedergelassen, nachdem sie vorher auf einem Segelboot gelebt haben, welches sie sich in mühevoller Arbeit selbst gebaut haben. Damals hat Giselle Lebrun wohl noch nicht geahnt, dass sie eines Tages hier in Andalusien die Malerei entdecken würde. Geschrieben hat sie allerdings schon seit ihrer Jugend gerne, Gedichte und Geschichten, auch eine Biografie, die im Alhulia-Verlag in Almuñecar erschienen ist. Hineingeboren in die Endwirren des Krieges, wuchs sie nach einer kleinen Odyssee in Westfalen auf. Sie studierte Fotografie und Fotolaborantin, wollte sich damit eigentlich selbständig machen und lernte daher auch noch Betriebswirtschaft, blieb dann allerdings in diesem Bereich hängen. Das malerische Talent entdeckte sie mehr durch Zufall, als sie während einer Krankheit die Landschaft hinter dem Fenster genoss und diese mit einem herumliegenden Bleistift auf einen Karton zeichnete.

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Portrait Arno Hinz

Gute Laune und Begeisterung, damit lässt sich vielleicht am besten die interessante Begegnung mit Arno Hinz auf seinem Weinberg hinter Torrox beschreiben. Er erzählte vergnügt und positiv über seine Werke und seine Arbeitsweise. Allerdings hat bestimmt auch seine Frau mit ihrer offenen und begeisterten Art zu diesem Eindruck des Gesprächs beigetragen. Sie begleitet ihn mittlerweile seit einem halben Jahrhundert, was heutzutage leider keine Selbstverständlichkeit mehr ist. Arno Hinz, gebürtig in Königsberg, hat an der staatlichen Kunstakademie in Bremen Malerei studiert, aber auch Fotografie und Grafik- Design. Seine Brötchen verdiente er sich danach als Art Director und Creative Director in verschiedenen Werbeagenturen, anschließend als freischaffender Illustrator für Werbung und Printmedien. Doch während all der Jahre arbeitete er auch als Maler und Fotograf und zeigte seine Werke in Ausstellungen. Ende der neunziger Jahre zogen er und seine Frau schließlich nach Spanien. Seitdem widmet er sich fast ausschließlich der Kunst, malt in seiner großen Garage, die zum Atelier umfunktioniert wurde oder streift mit Motorrad und Kamera durch Andalusien.

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Portrait Jupe de Mola

Jupe de Mola empfing mich auf halben Wege zu seinem Haus in den Bergen bei Cómpeta, so dass ich mein armes Wägelchen nicht durch den Campoweg quälen musste. Es begrüßte mich eine angenehme Persönlichkeit, mit beiden Füßen auf dem Boden der Realität und doch gleichzeitig zum Träumen fähig, eine Eigenschaft, die ich später auch in seinen Bildern finden sollte. Doch zunächst ging es hinauf zu seinem Haus im Campo. Ich denke, es ist schwer, von einem perfekten Haus zu reden, aber dieses war rundum stimmig. Im Nachhinein leicht erklärbar, denn er hat viele Jahre als Designer und Innenarchitekt gearbeitet und vor seinem Umzug nach Spanien für renommierte Möbelhäuser Möbel und Accessoires in limitierter Auflage produziert. 1998 entschied er sich dann, das Geschäft aufzugeben, sich hier selber sein Haus zu entwerfen, zu bauen und sich dann ganz der Kunst zu widmen. Dafür hat er eigentlich seit seiner Kindheit gekämpft. Als er neun Monate alt war, wanderten seine Eltern mit ihm nach Venezuela aus, dort wuchs er in Caracas auf, wo ihm später sein Kunstlehrer schon empfahl, eine Kunstschule zu besuchen. Doch das sei „brotlose Kunst“, meinten seine Eltern, und daher nicht akzeptabel. Nach Beendigung der Schulausbildung mit Abitur in Deutschland studierte er in Kassel an der Kunsthochschule Design, Fotografie und Kunst, und schloss mit Design ab, einem Beruf, der keinen so brotlosen Ruf hat. Wie schon erwähnt, führte er diese Tätigkeit erfolgreich aus, hat aber gleichzeitig immer gemalt – oder gezeichnet, wie er sagt – und stellte seine Bilder regelmäßig aus. Jetzt aber gibt es für ihn nur noch die Kunst, denn dies sei für ihn kein Beruf, sondern sein Leben.

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