Was ist noch zu beachten?

D-SLR Teil 3

Wie angekündigt komme ich in dieser Folge zu einem Problem, das den meisten Hobbyfotografen, die sich noch nicht mit digitalen Spielgelreflexkameras auseinandergesetzt haben, unbekannt sein dürfte. Es geht um Staub in der Kamera. Natürlich ist klar, dass Wechselobjektive gesäubert werden müssen, und zwar nicht nur von vorne. Auch hat man seine normale Spiegelreflexkamera regelmäßig entstaubt. Aber hier kommt ein neuer Faktor ins Spiel, der Bildsensor. Bei den kleinen Kompaktkameras ist alles hermetisch verschlossen, sodass kein Staub auf diesen Sensor kommen kann. Aber bei einer D-SLR ist das unangenehmerweise anders. Sobald das Objektiv vom Kamerakörper abgenommen worden ist, kann Staub in die Kamera eindringen. Zwar ist hier zunächst der Spiegel noch vor dem Sensor, aber wenn der Staub erstmal drinnen ist, und der Spiegel beim Auslösen dann hochklappt, kommt früher oder später Staub auf den Sensor. Dieser ist dann theoretisch auf jedem Bild zu sehen, denn es wird ja kein Film transportiert.

Glücklicherweise ist der Staub aber doch nicht auf jedem Bild zu sehen. Das hängt sehr vom Motiv und der Blendeneinstellung ab. Je weiter die Blende geöffnet ist, desto weniger Staub ist zu sehen, da genügend Licht um das Staubkorn herum auf den Sensor trifft. Erst bei einer geschlosseneren Blende werden die Körner sichtbar als verschwommene dunkle Punkte. Diese fallen aber auch erst auf gleichmäßigen Flächen auf, zum Beispiel einem schönen blauen Himmel. Hier können die Fehler dann aber auch wieder leicht wegretuschiert werden. Trotzdem wird früher oder später der Moment kommen, an dem der Bildsensor von dem lästigen Feinstaub gereinigt werden muss.

Die verschiedenen Kamerahersteller bieten nun auch verschiedene Problemlösungen an. Meist wird deutlich darauf hingewiesen, dass man selbst höchstenfalls mit einem Blasebalg in das Gerät blasen darf, besonders in der Garantiezeit, da diese sonst verfällt. Alles andere sollte einem Fachmann überlassen werden. Wenn ein solcher in der Nähe ist, wunderbar. Das ist dann wahrscheinlich die sicherste Methode, denn wenn etwas schiefgeht, muss jener dafür einstehen. Muss die Kamera eingeschickt werden, ist das schon etwas ärgerlicher, denn schließlich ist sie für die entsprechende Zeit nicht zur Hand. Dieser Schritt ist daher nur dann sinnvoll, wenn alle anderen nicht mehr funktionieren. Welche Möglichkeiten gibt es sonst noch? Manche Kameras bieten eine interne Sensorreinigung mittels Ultraschall an. Das soll bis zu einem gewissen Grade funktionieren, doch in den verschiedenen Foren im Internet werden die Ergebnisse oft nicht als allzu positiv besprochen. Eine andere Methode ist, die Bilder am Rechner zu reinigen. Manche Programme bieten dafür sogar eine automatische Bereinigung mittels eines sogenannten Referenzbildes. Der Nachteil ist, dass dann jedes betroffene Bild eben bearbeitet werden muss, was aber übrigens auch mit dem „Klonstempel“ in Photoshop hervorragend funktioniert. Bei groben Staubkörnern verrichtet natürlich ein Blasebalg gute Dienste. Zum Pusten sollte allerdings wirklich nur ein solcher verwendet werden, damit nicht mit der Luft irgend etwas auf die Scheibe geblasen werden kann. Besonders von Pressluftdosen wird abgeraten, und natürlich sollte auf keinen Fall mit dem Mund auf den Sensor geblasen werden, denn die dabei mitfliegenden winzigen Speicheltröpfchen sind noch viel schlimmer als der Staub selber. Schließlich gibt es dann für die Hartgesottenen noch die Möglichkeit, den Bildsensor selber zu reinigen. Da vor dem Sensor immer noch ein Tiefpassfilter aus Glas liegt, der doch einiges aushält, ist dies möglich und wird von vielen Fotografen auch praktiziert. Aber dies tut jeder grundsätzlich auf eigene Gefahr.

Ist dies alles ein Grund, von einer digitalen Spiegelreflexkamera abzusehen? Wohl eher nicht, denn die Vorteile bei der Fotografie wiegen diesen einzigen wirklichen Nachteil bei weitem auf. Nur ist es gut, sich darüber im Klaren zu sein und beim Kauf schon zu klären, wie das Problem angegangen werden kann. Wer Näheres dazu wissen möchte, sollte im Internet den Begriff „Sensorreinigung“ suchen.

Alle Artikel dieser Reihe: