Bildfunktionen

D-SLR Teil 8

Für alle, die nicht so gerne selber am Computer arbeiten, um die Fotos nachträglich zu verbessern, bieten die Kameras schon interne Funktionen zur Bildoptimierung an. Zwar dürften die Unterschiede bei den verschiedenen Marken nicht groß sein, trotzdem möchte ich hier nur für meine eigene Kamera sprechen, der Nikon D50. Diese bietet verschiedene Einstellungsmöglichkeiten für alle erdenklichen Situationen. Andere Kameras dürften ähnliches vielleicht unter anderen Begriffen anbieten. Ein Blick in die Bedienungsanleitung zeigt bestimmt die Möglichkeiten. In dieser Folge möchte ich beschreiben, zu welchem Zweck die Einstellungen nützlich sein können, und wann sie lieber abgestellt werden sollten.

Die meisten Einstellungen werden schon für die verschiedenen Aufnahmeprogramme automatisch eingestellt. Doch können sie auch individuell geändert werden, besonders wenn ich als Fotograf ohne ein spezielles Programm fotografiere und selber entscheiden möchte, was mit den Bildern geschehen soll. Diese Entscheidung fällt man wahrscheinlich, nachdem man sich einige Fotos auf dem Bildschirm angesehen hat und diese nicht ganz den eigenen Vorstellungen entsprechen. Jetzt kann ich entscheiden, ob ich die Fotos generell schärfer haben möchte, oder kräftiger in den Farben, mehr Kontrast und so weiter. Auf diese Weise kann ich die Kamera ganz an meine Bedürfnisse und meinen Geschmack anpassen.

Manche Einstellungen sind aber auch situationsbedingt und sorgen so für bessere Ergebnisse. Die Nikon bietet mir eine ganze Reihe von Vorgaben, von „normal“ über „leuchtend“, „schärfer“ und „weicher“ bis zu situationsbedingten Einstellungen wie „Direkter Druck“, „Portrait“ und „Landschaft“. Beim Portrait-Modus wird zum Beispiel der Kontrast etwas herunter geregelt, um den Hauttönen ein natürlicheres Aussehen zu schenken. Beim Landschafts-Modus werden hingegen Farbsättigung und Schärfe verstärkt, um die Aufnahmen kräftiger und detailreicher zu machen. So kann ich mit wenigen Menüschritten die Kamera auf die Situation einstellen, die ich vor mir habe.

Für mich besonders wichtig ist aber auch noch die Einstellung „Benutzerdefiniert“. Hier kann ich alle wichtigen Eigenschaften des Fotos selber festlegen und habe Einfluss auf Schärfe, Kontrast, Farbwiedergabe, Farbsättigung und Farbton. Stelle ich also fest, dass die Bilder in der Regel etwas flau sind, erhöhe ich einfach den Kontrast oder die Farbsättigung, je nach dem, was dem Bild fehlt. Sind sie unscharf, erhöhe ich die Bildschärfe, und haben sie immer einen leichten Farbstich, kann ich sogar noch den Farbton angleichen. Aber Vorsicht, alle diese Einstellungen wirken sich direkt auf das Foto aus und können im Nachhinein nicht mehr wirklich rückgängig gemacht werden. Farbton, Kontrast und Sättigung kann ich zwar auch am Computer wieder etwas verändern, aber sind durch eine zu starke Schärfeneinstellung erst einmal Säume an einer kontrastreichen Kante entstanden, kann ich die nicht mehr entfernen. Alle Einstellungen sollten also gut getestet und ausgewertet werden, um festzustellen, was wirklich gebraucht wird. Besonders wenn die Bilder noch am Computer bearbeitet werden sollen, darf die Schärferegelung nur sehr vorsichtig eingesetzt werden.

Auf der anderen Seite bietet die benutzerdefinierte Einstellung jedoch auch die Möglichkeit, alle zusätzlichen Eingriffe der Kamera in die Fotos gänzlich abzuschalten, was besonders dann interessant ist, wenn im RAW-Modus fotografiert wird und die Daten vom Bildsensor direkt in die Datei geschrieben werden. Wie früher bei einem Negativ wird so die höchste Qualität für eine nachträgliche Bearbeitung geboten. Doch dazu in einer späteren Folge.

Alle Artikel dieser Reihe: