Digitale Bildbearbeitung

D-SLR Teil 9

Die digitale Bildbearbeitung ist bestimmt einer der wichtigsten Unterschiede zur analogen Fotografie, denn sie ermöglicht alle Eingriffe, die sonst nur in einer Dunkelkammer realisierbar sind, und noch weit mehr. Ist sie notwendig? Nun, das hängt von den eigenen Möglichkeiten ab, sowohl was die Kapazitäten des Computers betrifft, als auch die Fähigkeit, diese zu benutzen. Hat man damit nicht so viel am Hut, kann prinzipiell auch darauf verzichtet werden, denn mittlerweile bieten wohl alle Fotolabors die digitale Vergrößerung der auf den Speicherkarten gepeicherten Bilder an, meist sogar inklusive einem Backup der Fotos auf CD.

Doch sollte die Chance nicht vertan werden, manchen Fotos das letzte bisschen herauszulocken, was ihnen vielleicht noch fehlt. Belichtungsfehler, ungenügende Farbsättigung, die berüchtigten „roten Augen“, all das kann problemlos nachträglich korrigiert werden. Und das muss nicht wirklich schon als „Bearbeitung“ betrachtet werden, denn es war auch immer im Fotolabor üblich, solche kleineren Fehler auszugleichen. Außerdem übernimmt ja oft die Elektronik im Fotoapparat diverse Eingriffe, ohne jedesmal die Möglichkeit zu bieten, dies zu verhindern. So kann im Nachhinein das Ergebnis aus dem Foto herausgeholt werden, das man im Sucher eigentlich gesehen hatte.

Desweiteren bietet sich natürlich auch die Gelegenheit, Farbfotos in Schwarzweißfotos umzuwandeln. Mittlerweile gibt es dafür sogar spezielle Filter, die noch ermöglichen, verschiedene Schwarzweißfilme nachzuahmen, oder aufgesetzte Filter zu imitieren. Selbst dies müsste nicht als Verfremdung verstanden werden, denn bisher hat der Fotograf diese Entscheidungen einfach vorher getroffen. Was die Schwarzweißfotografie anbetrifft, bieten aber nicht alle Kameras die Möglichkeit, dies schon beim Fotografieren einzustellen.

Interessant ist die digitale Bildbearbeitung natürlich besonders für diejenigen, welche noch mehr aus ihren Fotos machen wollen, angefangen von Verfremdungen bis hin zu Collagen. Je nach Programm sind der Fantasie kaum noch Grenzen gesetzt. Wer dann noch mit Fotomontage anfängt, kommt bald zu dem Schluss: Trau keinem gedruckten Foto. Wer weiß, ob das nicht nachträglich montiert worden ist. Zum Glück ist die Handhabung von Fotos besonders in der Presse sehr strickt reglementiert, und wer sich da den Ruf ruiniert, wird meist keine Fotos mehr abliefern können. Aber Spaß macht es durchaus, sich oder jemand anders einmal in eine ganz andere Kulisse zu versetzen.

Ein weiterer interessanter Bereich der Bearbeitung, bzw. Montage sind Panoramabilder, die sich aus mehreren Fotos zusammensetzen. Ein besonders effektvolles Element der digitalen Fotografie.


Alhambra (7 Fotos)

Welche Programme eignen sich zur digitalen Bildbearbeitung? Meist ist der Kamera sowieso ein einfaches Programm beigelegt. Da gibt es schon einige sehr gute Programme für rund 100 Euro, zum Beispiel Photoshop Elements und Corel Paint Shop Pro, um zwei der bekannten zu nennen. Aber es gibt auch sehr gute kostenlose Programme. Ein aus der Linux-Scene bekanntes ist Gimp, das es aber auch für Windows gibt. Es ist jedoch ein wenig gewöhnungsbedürftig. Wenn es nur um einfache Bildbetrachtung und -bearbeitung geht, reichen manchmal auch kostenlose Bildbetrachter, die mitunter vielfältige Bearbeitungsmöglichkeiten aufweisen. Zwei bekannte sindIrfanView und Google’s Picassa. Außerdem gibt es noch einen ausgesprochen feinen Betrachter namens FastStone Image Viewer, der jetzt auch in deutsch erhältlich ist.

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