DigiART

In einer weiteren kleinen Reihe werde ich Ihnen zeigen, wie so manches Foto durch verschiedene Kunst- und Malfilter zu kleinen Kunstwerken verwandelt werden kann. Hier tatsächlich von Kunst zu reden ist zwar etwas zu hoch gegriffen, aber es können reizvolle Bilder mit faszinierenden Effekten entstehen. Außerdem kann auf diese Weise das Format des Fotos problemlos verdoppelt werden, da die verschiedenen Filtereffekte erst in der Vergrößerung wirklich zum Tragen kommen. Sonst sind sie oft so fein, dass sie im Ausdruck kaum zu sehen sind. Zudem bietet diese Nachbearbeitung noch die Gelegenheit, Stimmungen, die auf dem Foto nicht richtig eingefangen werden konnten, wirkungsvoll herauszuarbeiten.

Wie gewohnt, arbeite ich mit Photoshop Elements, wobei die Technik übertragbar ist, denn die verwendeten Filter finden sich auch in vielen anderen Fotobearbeitungsprogrammen, oder können von diesen verwendet werden. Wichtig ist hier wieder die Möglichkeit, auf verschiedenen Ebenen zu arbeiten, da ein einzeln angewendeter Filter in der Regel nicht ausreicht. Erst die Kombination verschiedener Effekte bewirkt ein ansprechendes Ergebnis. Auch werde ich nicht alle Feineinstellungen erwähnen, da sie doch jedes mal neu ermittelt werden müssen. Es geht mehr um die Vorgehensweise, zu zeigen, welche Effekte wie erreicht werden können. Kommen wir zum ersten Beispiel:

Auf diesem Foto habe ich eine hereindrängende Nebelwand an der Costa del Sol festgehalten. Es zeigt zwar schön den Nebel, ist aber ansonsten nicht besonders ansprechend. Jetzt heißt es, den Hauptfilter zu finden, der am Besten zum Bild passt. Das ist meist mit ein wenig Sucharbeit verbunden, aber mit der Zeit hat man die Effekte der verschiedenen Filter mehr oder weniger im Kopf. Doch vorher noch das Bild kopieren und als neue Ebene einsetzen. Was den ersten Filter betrifft, habe ich mich letztendlich für den Malfilter – Sumi-e entschieden. Er betont schön den Kontrast zwischen Landschaft und Nebel. Dies allerdings so sehr, dass ich vorher das Bild noch erhellen musste, damit nicht alles im Schwarz verschwindet. Diese Ebene bildet die Grundebene, bleibt daher auf der Einstellung Normal mit 100% Deckkraft.

Das Ergebnis fand ich aber zu monoton blau. Also noch einmal das Originalfoto als weitere Ebene darüber einsetzen. Hier habe ich den Kunstfilter – Grobe Malerei eingesetzt und über das Menü Überarbeiten – Variationen die Farbgebung ins bräunliche verschoben. Jetzt noch die Deckkraft der Ebene auf 40% reduzieren, und das vorherige Bild wird durch die neue Ebene verfeinert.

Als letztes fehlen noch die Konturen. Wieder das Originalfoto als neue Ebene über die beiden anderen legen. Jetzt mit dem Stilisierungsfilter – Konturen die Kanten des Bildes finden. Für ein besseres Ergebnis habe ich vorher auch hier das Bild erhellt. Da die gefundenen Konturen meist sehr farbenfroh sind, was in diesem Fall einfach nicht passt, musste die Farbsättigung der Linien halbiert und der Kontrast erhöht werden. Jetzt die Ebene noch auf multiplizieren stellen, und fertig sind die Akzente.

Eigentlich gar nicht so kompliziert, etwas Fantasie und Vorstellungskraft sind nötig, ansonsten einfach Spaß an der Sache. Eines habe ich noch vergessen – am Ende habe ich das Bild noch auf die Druckgröße vergrößert, da ich es vorher auf 7x10cm verkleinert hatte. So kommen die Maleffekte einfach besser zur Geltung.

Die weiteren Folgen dieser Serie, die als Kalenderblätter für das Jahr 2006 ausgelegt war, finden Sie hier: