Tierwelt

Andalusien fotografieren – Teil 8

Andalusien kann man sich kaum ohne seine Tierwelt vorstellen. Sei es in freier Wildbahn, oder als Haus und Arbeitstier. Gemächliche Ochsenkarren, zottelige Lastesel und edle Reitpferde gehören einfach dazu und bieten wunderschöne Motive. Auf dem Weg in die Natur begegnen einem dann noch bunte Schaf- und Ziegenherden, die blökend und meckernd durch die Felder streifen. Aber auch die wilden Tiere bieten unerschöpfliche Motive. Bunte Vögel, faszinierende Reptilien und unheimliche Insekten, alles ist hier zu finden.

Tiere zu fotografieren ist allerdings nicht immer ganz einfach. Bei Haustieren ist es natürlich nicht so schwierig, die haben keine Scheu vor dem Menschen und können so problemlos abgelichtet werden. Allerdings ist es hier oft der Moment der zählt, die besondere Situation, die schnell wieder vorüber sein kann. Doch meist bietet sich genug Zeit, um einen vorbeifahrenden Ochsenkarren oder eines der urigsen Eseltaxis in Mijas zu fotografieren. Hier gilt es besonders, auf die Komposition zu achten. Das Tier sollte nicht einfach in der Mitte des Bildes sein, womöglich noch umgeben von einem langweiligen Umfeld. Lieber den Kopf mit einem leichten Teleobjektiv heranholen und etwas verschoben von der Bildmitte platzieren. Soll das Tier komplett auf dem Foto zu sehen sein, ist es wichtig, dass es gut mit dem Hintergrund harmoniert. Es sei denn, es soll durch harten Kontrast eine besondere Aussage gemacht werden.

Bei wilden Tieren ist es schon schwieriger, sie vor die Linse zu bekommen, da sie meist scheu sind. Ein starkes Teleobjektiv ist von Nöten. Kreisende Raubvögel, ein bunter Bienenfresser oder ein jagender Reiher sind meist nur aus der Ferne zu sehen. Manchmal ist aber auch der Standort wichtig. Ein geschützter Platz, eine gute Portion Geduld und etwas Glück können für schöne Fotos sorgen, denn gerade Vögel sind besonders schreckhaft und scheu.

Einfacher ist es da mit Reptilien, hier ist es nur meist das Problem, sie überhaupt zu entdecken. Schlangen und Eidechsen sind allerdings auch sehr scheu und schwer zu fotografieren, wenn man sie erstmal gefunden hat. Einfacher sind die Geckos, die sich wiederum an den Menschen gewöhnt haben und so munter im Schein der Laternen auf Jagd gehen. Ein besonders reizvolles Motiv sind schließlich Chamäleons, die in Andalusien heimisch sind. Leider sind sie nur selten zu finden, können dann aber meist in Ruhe fotografiert werden, da sie nicht allzu ängstlich und vor allem nicht sehr schnell sind.

Schließlich bleiben noch die Insekten, von denen es auch einige interessante Exemplare in dieser Region gibt. Von seltsamen Gottesanbeterinnen über rustikale Skarabäen bis zu faszinierenden Spinnen. Hier ist allerdings ein Makroobjektiv gefragt, um die Insekten bis ins Detail aufzunehmen. Zu bedenken ist, dass es schwierig ist, eine starke Makroaufnahme aus der Hand zu fotografieren, ein Stativ kann hier sehr hilfreich sein.

Bei allen Tieraufnahmen gelten, was die Komposition anbetrifft, dieselben Regeln, die schon oben erwähnt worden sind. Eines sollte aber besonders beachtet werden. Die Schärfe sollte immer auf dem Auge liegen. Ist das nicht scharf, ist das Bild eigentlich schon verloren, es sei denn, es wurde ein bestimmtes anderes Körperteil ins Visier genommen. Aber grundsätzlich gilt die Regel der scharfen Augen.

Tiere geben fast immer ein ansprechendes Motiv und mit ein bisschen Übung und einem mit der Zeit geübten Blick gelingen Aufnahmen, die über die normalen Hund & Katze Bilder hinaus gehen. Doch gerade bei Tieren gehört auch immer etwas Glück dazu, soll eine spektakuläre Aufnahme gelingen.

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