PortableApps – alle Programme zum Mitnehmen

Ein großes Problem beim Probieren von Programmen unter Windows ist die teilweise unvollständige Deinstallation, wenn ein Programm nicht mehr gefällt. Dagegen helfen sogenannte Portable Applikationen, das heißt Programme, die ohne Installation von jedem beliebigen Speicherort laufen. Das ist für alte Macianer nichts Neues, denn auf dem ursprünglichen Mac-System waren die meisten Programme schon immer dieser Art und das zählte für sie damals zu einem der großen Vorteile dieses Systems. Auch unter DOS und Linux geht es meist ganz ähnlich. Heute erlebt diese Art der „Installation“ – einfach aufspielen und benutzen – eine Renaissance unter Windows. Was viele unerfahrene Computerbenutzer jedoch abschreckt, ist der erschwerte Zugriff auf das Programm. Einträge im Startmenü oder auf dem Schreibtisch müssen von Hand angelegt werden. Eine direkte Integration ins System ist oft schwierig.

Hier hilft PortableApps, ein kleines und portables Programmsystem, dass es ohne große Computerkenntnisse ermöglicht, solche Programme auf einem Daten-Stick zu installieren. Das Ziel ist eigentlich, dass man die Möglichkeit hat, alle Programme, die man gerne benutzt, auf verschiedenen Rechnern verwenden zu können. Zum anderen bietet es aber auch die Gelegenheit, fast alle OpenSource-Programme, die bisher besprochen wurden und diejenigen, die in den weiteren Folgen behandelt werden, einfach auszuprobieren, ohne das eigene System zu beeinflussen. Gefallen sie nicht, können sie rückstandslos vom Computer gelöscht werden. Selbst das gesamte OpenOffice-Paket kann so von einem Stick aus betrieben werden, ohne es auf dem Rechner zu installieren. Interessant ist aber auch die Möglichkeit, den Firefox-Browser und auch das E-Mail-Programm Thunderbird so auf jedem Windows-Rechner verwenden zu können, ohne Daten auf dem Computer zu hinterlassen. Ideal also für Computer in einem Internetcafé, die nur über einen USB-Anschluss verfügen müssen.

PortableApps verfügt außerdem über eine einfache Backup-Funktion, sodass alle Dateien oder auch alle installierten Programme leicht gesichert werden können. Ein eventueller Datenverlust lässt sich so minimieren. Dabei möchte ich aber erwähnen, dass wichtige Daten sowieso nicht unverschlüsselt auf einen mobilen Daten-Stick gehören, denn er kann ja auch verloren gehen oder gestohlen werden. Und dann kann jeder, der ihn bekommt, alle Daten problemlos einsehen.

Ein kleiner Nachteil bei der Installation auf einem normalen USB-Stick ist die Geschwindigkeit. Viele Daten-Sticks sind leider nicht sehr schnell und bremsen daher die Programme aus. Es dauert relativ lange, bis sie starten und zwischendrin können Zugriffe auf weitere Programmteile ebenfalls Zeit kosten. Wer daher große Programme wie Open-Office oder Firefox auf einem solchen Stick verwendet, darf sich nicht wundern, wenn manches etwas langsamer geht. Dies muss auch beim Testen und Vergleichen dieser Programme bedacht werden.

Persönlich habe ich PortableApps sogar direkt auf meinem Computer installiert, damit ich einen schnellen und einfachen Zugriff auf die portable Software habe. Auf diese Weise habe ich einige Programme auf meinem Rechner, ohne sie wirklich installiert zu haben. Firefox und Co habe ich allerdings richtig aufgespielt, um sie problemlos in das System zu integrieren.

Nach jahrelangem Herumexperimentieren mit verschiedenen Applikationen und der unangenehmen Erfahrung, dass Windows ein häufiges Wechseln der Programme nicht gut verträgt, versuche ich jetzt eigentlich nur noch solche zu testen, die ich nicht mehr installieren muss. Und das Ergebnis ist, dass ich weit weniger Probleme mit meinem Computer habe. Eigentlich bleibt der mehr oder weniger unangetastet. Und der große Vorteil von PortableApps ist, dass ich alle Programme auch auf anderen Rechnern verwenden kann. Ich brauche niemanden mehr fragen, ob er zufällig die passende Software installiert hat. Ich habe sie einfach dabei.

Mehr Informationen und Download: http://portableapps.com/de

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