GIMP – Erste Schritte

Der erste Eindruck von GIMP verursachte zumindest bei mir sehr gemischte Gefühle. Auf dem Bildschirm blätterten sich lauter Fenster auf, in denen die Werkzeuge verteilt waren, in der Mitte das Hauptfenster für das Bild. Ein ungewohnter Anblick, da bei Windows-Programmen normalerweise alles in einem Fenster gesammelt wird. Zum Glück war ich darauf gefasst, denn dies ist eine der Besonderheiten von GIMP, die schon in vielen Foren diskutiert wurde. Neuankömmlinge tun sich logischerweise schwer mit der ungewohnten Umgebung, während altgediente Benutzer des Programms keine andere Arbeitsweise wünschen. Vor einem entsprechenden Dilemma stehen die Programmierer, die angeblich über eine Änderung dieser Fensteranordnung nachdenken. Mal sehen, wofür sie sich letztendlich entscheiden.

Doch jetzt zum Arbeiten mit GIMP. Zu Beginn möchte man natürlich ein Bild öffnen, um dieses zu bearbeiten. Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten. Als Erstes natürlich wie gewohnt über das Menü Datei-Öffnen. Zweitens per Doppelklick direkt aus jedem Windows-Ordner, wenn das Programm entsprechend als Bearbeitungsprogramm installiert wurde. Drittens kann auch das Bild direkt in das leere GIMP-Fenster gezogen werden und wird dann automatisch geöffnet. Ist schon ein Bild geöffnet, und man zieht ein weiteres darauf, wird das zweite als neue Ebene eingefügt. Bisher erschien alles wie gewohnt.

Jetzt habe ich ein Bild geöffnet und probiere einfach mal diverse Werkzeuge aus, die ich in dem Fenster auf der linken Seite finde. Schon bemerke ich die ersten unangenehmen Effekte der neuen Arbeitsweise mit den verschiedenen geöffneten Fenstern. Ich kann nur empfehlen, tatsächlich herumzuprobieren, wie man mit dem Programm am besten arbeiten kann. Was mir zum Beispiel auf Anhieb fehlte, war die übliche Greifhand, die ich aus anderen Programmen gewohnt bin, um ein vergrößertes Bild hin und her zu bewegen. Es gibt scheinbar nur das Werkzeug zum Verschieben der einzelnen Ebenen. Nach einigem Probieren habe ich festgestellt, dass es doch möglich ist, das Bild nur in der Ansicht zu verschieben. Und zwar muss man dabei, wie es bei den meisten Programmen ebenfalls üblich ist, die Leer-Taste gedrückt halten. Das wiederum funktioniert aber nur, wenn auch das Bildfenster ausgewählt ist, daher hat es nicht auf Anhieb geklappt. Überhaupt muss offensichtlich nach der Auswahl eines Werkzeuges oder anderer Dinge in den verschiedenen Fenstern immer erst das Bildfenster erneut ausgewählt werden, um Zugriff auf die meisten Tastaturkürzel zu haben. Das scheint mir der größte Nachteil des Fenstersystems von GIMP zu sein, ist aber bestimmt nur eine Frage der Gewöhnung. Alternativ steht zur Orientierung in jeder Bildansicht an der rechten unteren Ecke ein Navigationswerkzeug zur Verfügung, ein kleines blaues Kreuz. Beim Anklicken öffnet sich ein kleines Fenster mit dem Bild und erlaubt das Verschieben der Ansicht im großen Fenster. Wie gesagt, alles eine Frage der Gewöhnung.

Daher zum Abschluss des ersten Tests der Tipp: Öffnen Sie irgendein Foto, möglichst eine Kopie, die im Notfall auch verloren gehen kann, und spielen Sie damit herum. Versuchen Sie alle Funktionen, die Ihnen aus anderen Programmen geläufig sind, wiederzufinden, und probieren Sie anschließend aus, wie sie in diesem Programm angewendet werden. Eine Empfehlung aus einigen Anleitungen ist, das Bildfenster auf die volle Bildschirmgröße zu vergrößern oder mit F11 in die Vollbildansicht zu wechseln. Anschließend die Werkzeuge mit der Tab-Taste ein- oder ausblenden. Dieser Tipp erscheint mir nützlich. Also dann, viel Freude beim Probieren.

GIMP im Internet: http://www.gimp.org/

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