Noch mehr Sukkulenten…

Auch heute geht es wieder um Sukkulenten, allerdings um die der kleinwüchsigen Art. Sie gehören zur Familie der „Aizoceae“. Diese Familie stammt vornehmlich aus dem Süden des afrikanischen Kontinents und wird von Botanikern bisweilen auch mit anderen wohltönenden lateinischen Fachnamen bezeichnet wie „Mesembryantemaceae“ oder „Ficoidaceae“ und bestimmt gibt es noch mehr dieser fast unaussprechlichen Wörter. Aber all das deutet auf eine enorme Vielfalt innerhalb dieser Familie hin. Jetzt sagen Sie sicherlich, diese Sukkulenten hätten sie noch nie gesehen. Weit gefehlt – gerade in Südspanien kennt und hält man erstaunlich viele dieser Zwerge.
Lassen Sie mich Ihnen eine vorstellen: „Carpobrotus“, in Spanisch wird er Hexenfingernagel genannt. Oben finden Sie ein Foto. Sicherlich haben Sie schon diese wie Unkraut wachsende Sukkulente gesehen, manche nennen sie Pinselblumen, denn ihre Blüten gleichen wirklich großen gelben oder rosa Pinseln. Der Carpobrotus ist nahezu unverwüstlich und dient oft zum Bewuchs von Abhängen, die bei Regen gerne abgehen, da er mit seinen Wurzeln den Boden gut befestigt. Er ist zwar dankbar für jeden Wasserguss, verträgt jedoch auch Trockenheit und Staub. Bei frischen Anpflanzungen sollte man als Gärtner jedoch barmherzig sein und der Bewurzelung durch ausreichende Bewässerung auf die Sprünge helfen.

Eine weitere durchaus bekannte Pflanze dieser Familie sind die lebenden Steine oder „Lithops“. Der Lithops besteht nur aus einem Blattpaar, welches in der Mitte durch eine Naht geteilt und verschlossen ist. Das größte mir untergekommene Exemplar war gerade mal 3 oder 4 cm breit und ca. 3 cm hoch. Es gibt viele verschiedene Arten, unten können Sie zwei sehen. Sie sind mitunter einfach dunkelgrün oder aber auch durchsetzt mit bräunlichen Mustern. Zur Blühzeit, bei uns in etwa im August, kommt aus der Mittelnaht ein kleiner Trieb hervor. Er sieht fast aus wie aneinanderliegende Finger. Nach ein paar Tagen Wachstum kommt dann daraus die Blüte, die je nach Art weiß oder gelb sein kann. Fast eine Woche geht sie nachmittags auf und abends wieder zu. Nach dem Abblühen passiert erst einmal gar nichts. Kommt dann der Winter und der Frühling „platzt“ das Blattpaar regelrecht auf und ebnet einem neuen Paar Blätter den Weg, das sich zu Beginn vom alten ernährt. Das alte Paar stirbt dabei vollkommen ab. Wenn man geschickt ist, kann man mehrere Lithopse ein einem flachen Gefäß wie eine Kultur halten. Zu achten ist darauf, dass die Zwerge während ihrer Ruhzeit nach dem Sommer und Herbst nicht zuviel Wasser bekommen. Sie faulen dann leicht von unten. Die Lebensdauer ist auch bei guter Pflege leider nur ein paar Jahre, aber zum Glück gibt es mittlerweile bei fast allen Viveros Nachschub.