Weihnachten – nur eine Konvention?

Eigentlich weiß es ja inzwischen jeder, spätestens seit es Papst Johannes Paul II im Jahre ’93 sogar bestätigte: “Weihnachten ist nur eine Konvention”. Ebenfalls bestätigte er, daß die ersten Christen bis zum Jahre 354 überhaupt kein Weihnachten gefeiert haben. Eigentlich stammt das Fest aus vorchristlicher Zeit.

Die meisten Völker der alten Zeit beobachteten genau den Lauf der Sonne. Oft glaubten sie, die Sonne selbst sei ein Gott oder zumindest stehe ein Sonnengott in direkter Verbindung mit ihrem Erscheinen. Und so war die natürliche Folge, daß sie im Herbst große Angst bekamen. Die Sonnenscheindauer wurde immer kürzer und ihre Kraft ließ nach. Die einen meinten, ihr Gott wandere in ein fernes Land, andere fürchteten sogar, die Sonne sei krank und würde womöglich sterben. So begannen sie, spezielle Feste und Riten zu beachten, mit dem Ziel, ihren Gott zurückzurufen. Große Feuer wurden angezündet, um der Sonne neue Kraft zukommen zu lassen. Da die Sonne auch direkt mit Wachstum und Leben in Verbindung stand, war es auch nicht verwunderlich, daß viele der Riten von verschiedenartigen Fruchtbarkeitssymbolen begleitet wurden. Man schmückte die Häuser mit immergrünen Zweigen, um die Dämonen zu vertreiben; Stechpalmzweige sollten die Rückkehr der Sonne garantieren und Mistelzweige dienten als Glücksbringer. Irgendwie kommen einem diese Dinge doch recht bekannt vor, denn auch heutzutage können wir diese Art von Dekorationen jedes Jahr immer wieder beobachten. Auch der Zeitpunkt, nämlich die Wintersonnenwende, ist derselbe geblieben. Besonders bei den Römern wurde dieses Fest gepflegt, es war der dies natalis solis invicti (Geburtstag der unbesiegbaren Sonne) und fiel auf den 25. Dezember; es ist übrigens auch der Geburtstag des persischen Lichtgottes Mithra.

Im vierten Jahrhundert kam es nun dazu, daß die christliche Religion zur Staatsreligion des römischen Reiches wurde. Um nun der heidnischen Bevölkerung den Wechsel zur neuen Religion zu erleichtern, kam es zu der Konvention Weihnachten. Man kam überein, am 25. Dezember statt der Geburt der unbesiegbaren Sonne die Geburt Christi (lat.: nativitas) zu feiern. So konnten die Völker ihre heidnischen Riten einfach beibehalten und trotzdem Christen werden.

Wenn man all das betrachtet, fragt man sich natürlich schon, was das alles mit Christus zu tun hat, ein Umstand, der die Puritaner im 17. Jahrhundert dazu bewegte, dieses Fest in England kurzerhand zu verbieten. Doch heute interessiert es eigentlich die wenigsten, warum und woher dieses Fest stammt. Für die meisten ist es einfach ein traditionsreiches Familienfest, für einige aber auch ein Anlaß, mehr über religiöse Dinge nachzudenken. Manche haben sich auch dazu entschieden, dieses Fest überhaupt nicht mehr zu feiern, entweder, weil es ihnen zu ‘heidnisch’ ist, oder oft auch, weil sie den Konsumrummel, der besonders zur Weihnachtszeit ausbricht, nicht mehr unterstützen wollen. Aber das ist eine andere Geschichte…