Problemfall Licht

Digitale Fotografie – Teil 5

Beim Fotografieren generell gibt es, besonders was das Licht angeht, einige Dinge, die möglichst vermieden werden sollten. Zwei fallen dabei besonders ins Gewicht: Gegenlicht und ein zu hoher Kontrast. Beides kann natürlich gezielt als Effekt eingesetzt werden, aber oft werden besonders die einfachen Kameras mit den Extremen nicht fertig, und das Bild wirkt am Schluss einfach nur missraten.

Gegenlicht ist besonders dann ein Problem, wenn Sie Landschaften oder Gebäude fotografieren möchten, denn diesen können Sie nicht einfach sagen, dass sie sich besser auf die andere Seite stellen sollen. Doch auch dann gibt es Möglichkeiten, das Problem zu lösen. Die beste ist, zu warten, bis die Sonne weitergewandert ist. Vielleicht können Sie es ermöglichen, einen bestimmten Ort noch einmal am Nachmittag aufzusuchen, wenn die Sonne auf der anderen Seite steht. Manchmal ist es aber überhaupt nicht möglich, Gegenlicht zu verhindern, gerade im Winter, da steht die Sonne sehr flach und manche Gebäudefront zeigt ausgerechnet nach Norden. Dann scheint die Sonne den ganzen Tag von Vorne, wenn Sie zum Gebäude schauen. Dann bleibt nur, an einem bewölkten Tag wiederzukommen, oder sich dem Problem zu stellen.

Was kann getan werden, wenn unbedingt eine Gegenlicht-Aufnahme gemacht werden soll? Gerade mit einer digitalen Kamera können viele Aufnahmen mit verschiedensten Einstellungen gemacht werden, dann ist die Chance größer, ein gelungenes dabei zu haben. Wichtig ist, dass Sie sich eine Position aussuchen, in der Sie, oder zumindest die Kamera, im Schatten ist, denn bei richtigem Gegenlicht nützt auch eine Sonnenblende nichts mehr. Jetzt probieren Sie als erstes einfach ein ganz normales Foto, Sie halten auf das Objekt und fotografieren es. Die meisten Kameras bieten die Möglichkeit, das geschossene Bild zu kontrollieren. Ist es einigermaßen gut geworden, haben Sie schon viel erreicht. Betrachten Sie nun auf dem Bild, wo die dunkelste Stelle ist. Richten Sie jetzt die Kamera genau darauf, stellen alles ein, bei den meisten Kameras dafür leicht auf den Auslöser drücken und gedrückt halten. Jetzt den eigentlichen Ausschnitt wählen und auslösen. Das Objekt wird erheblich heller sein, der Himmel dafür völlig überstrahlt. Die zweite Alternative ist, die Kamera zunächst auf die Kante des Objekts mit dem Himmel auszurichten und das Spielchen zu wiederholen. So wird allerdings meist der Himmel richtig abgebildet, das Objekt aber zu dunkel. Zu Hause am Computer könnten Sie Bilder einer solchen Reihe auch zu einem fast perfekten Bild kombinieren, aber das kommt in einer späteren Folge. Eine dritte Möglichkeit, die jetzt noch existiert, ist, den Blitz mit einzusetzen. Bei den meisten Kameras kann eine Einstellung gewählt werden, in welcher der Blitz zwangsweise benutzt wird, auch wenn es eigentlich hell genug ist. Jetzt die gleiche Bilderreihe noch einmal fotografieren. Erhoffen Sie sich aber nicht zuviel, denn meistens haben die kleinen Blitzlichter an den Kameras keine große Reichweite.


Klassische Situation einer überforderten Digitalkamera.
Wie das rechte Ergebnis erreicht werden kann, zeige ich Ihnen in einer späteren Folge…

Mehr Chance bietet das Blitzlicht bei sehr starken Kontrasten, gerade in den kleinen Gassen der weißen Dörfer. Das Foto mit dem Keramif-Fußabdruck war nur mit eingeschaltetem Blitz möglich. Aber auch hier sind oft mehrere Fotos notwendig, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen. Wieder verschiedene Punkte anvisieren, um die unterschiedlichen Einstellungen zu erreichen. Der einzige Nachteil der Blitztechnik ist, dass die Bilder manchmal nicht so natürlich aussehen.

Mit ein bisschen Übung und Erfahrung können Sie auf diese Weise auch mit einer einfachen Kamera noch so manches Objekt mit einigermaßen ansehnlichem Ergebnis fotografieren, das normalerweise vielleicht im Papierkorb landen würde. Rechnen Sie jedoch damit, meistens ein Ergebnis zu erhalten, das nicht perfekt ist, denn das ist selbst mit professionellen Mitteln nur schwer zu erreichen.

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