Der Kamerakauf

Digitale Fotografie – Teil 2

Das Angebot an digitalen Kameras ist mittlerweile so groß, dass es einem wie ein undurchschaubarer Dschungel vorkommt. Doch letztendlich ist es gar nicht so schwer, zumindest schon einmal eine Vorauswahl zu treffen. Dabei sollten Sie sich zunächst fragen, was Sie mit dem Fotoapparat machen wollen. Möchten Sie einfach nur ein paar Schnappschüsse machen, die Sie als kleine Erinnerung aufheben möchten? Oder sind Sie jemand, für den das Fotografieren schon ein richtiges Hobby ist, wie es wohl bei den meisten der Fall sein wird, die sich für digitale Fotografie entscheiden? Oder zählen Sie sich schon zu den richtigen Hobbyfotografen, die schon als Semiprofessionell eingestuft werden können? Entsprechend dieser drei Grundtypen können gewisse Anforderungen an die Kameras gestellt werden, wobei die Übergänge fließend sind und auch der Geldbeutel noch eine gewisse Rolle spielt.

Für einfache Schnappschüsse reicht eine einfache Kamera logischerweise aus, wie sie mittlerweile auch schon im Discounter für unter 100 Euro zu haben sind. Eine Fix-Optik macht das knipsen einfach, drauf halten und abdrücken. Sollen die Bilder nur im normalen Fotoformat 10x15cm ausgegeben werden, reichen 1 – 2 Megapixel Auflösung völlig aus. Soll es mehr werden, sind die folgenden Grundeigenschaften der Kameras das wichtigste.

Die Megapixel: Hiermit wird die Auflösung der Kamera beschrieben, von der abhängt, wie groß die Bilder später ausgedruckt werden können. In der unten abgebildetenTabelle können Sie erkennen, wie groß die Fotos bei welcher Auflösung ausgedruckt werden können.

Die Optik: Es gibt verschiedene Optiken an den digitalen Fotoapparaten, einmal die Fixoptik, an der nichts eingestellt werden kann, dann die mittlerweile üblichen Zoom-Objektive, die es ermöglichen stufenlos zwischen Weitwinkel und Teleobjektiv zu wechseln, sowie Wechselobjektive im semiprofessionellen Bereich. Zusätzlich gibt es auch noch den so genannten digitalen Zoom, der aber nicht mit einem echten Zoom verglichen werden kann. Der digitale Zoom ist im Prinzip einfach eine Ausschnittsvergrößerung und funktioniert daher auch nur, wenn Sie beim Fotografieren nicht die maximale Auflösung der Kamera verwenden. Wer mehr als nur Schnappschüsse machen möchte, sollte wenigsten ein mittlerweile übliches 3fach-Zoomobjektiv verwenden. Je mehr, je besser, aber auch teurer.

Der Speicher: Im Speicher der Kamera werden die Fotos gespeichert, bis sie auf den Computer kopiert oder im Fotogeschäft ausgedruckt wurden und wieder gelöscht werden können. Von der Kapazität hängt ab, wie viele Bilder Sie machen können, ohne an einen Computer gehen zu müssen. Besonders im Urlaub ist das wichtig, wenn kein Computer griffbereit ist. Dort ist ihre Speicherkarte quasi der Film, den Sie dabei haben. Auf der unten stehenden Tabelle können Sie erkennen, wie viele Fotos bei welcher Auflösung ungefähr auf eine Karte passen. Die Speicherkarten, die den Fotoapparaten beiliegen, sind meisten sehr klein, der Kauf einer oder mehrerer zusätzlicher Karten sollte daher in den Kaufpreis mit eingerechnet werden. Eine Sache sollte dabei beachtet werden, die Speicherkarten haben, was die meisten nicht wissen, eine begrenzte Haltbarkeit. Sie können in der Regel um die 1000 Mal beschrieben werden. Das wird für eine lange Zeit ausreichen, aber es sollte in die Überlegung einfließen, ob Sie eine große oder lieber zwei kleinere Karten kaufen wollen. Überlegen Sie gut, wie viele Bilder sie gewöhnlich machen und besorgen Sie sich eine passende Speicherkarte dafür, und für Urlaub oder andere Anlässe lieber noch eine zweite, die dann als Reserve da ist, wenn sich die erste verabschiedet.

Der Akku: Die meisten Kameras sind mit einem hauseigenen Akku ausgerüstet und können mit diesem eine Menge Fotos pro Ladung aufnehmen, doch auch hier sollte der Kauf eines zweiten Akkus in Betracht gezogen werden, denn es kann sehr ärgerlich sein, wenn der eine im entscheidenden Moment schlapp macht. Es hängt also wieder von den Umständen ab, ob sie viel oder eher weniger fotografieren. Manche Kameras verwenden auch Akkus im Batterieformat und können auch mit einfachen Batterien betrieben werden. Oft sind dann im Lieferumfang weder Akkus noch Ladegerät enthalten.

Tabelle: Wieviel passt auf eine Karte und wie groß kann ich das Bild drucken?

Kamera
Auflösung in Megapixel
Maximale
Fotogröße
Speicherkarte
64 Mb
Speicherkarte
128 Mb
Speicherkarte
256 Mb
2 Mp
(1.600 x 1.200)
15×20 cm 80 Fotos 160 Fotos 320 Fotos
3 Mp
(2.272 x 1.536)
20×30 cm 64 Fotos 128 Fotos 256 Fotos
4 Mp
(2.272 x 1.704)
30×40 cm 36 Fotos 72 Fotos 144 Fotos
5 Mp
(2.560 x 1.920)
40×50 cm 24 Fotos 48 Fotos 96 Fotos

Alle Angaben sind Näherungswerte und können von Kamera zu Kamera variieren!

Das sind die grundlegenden Eigenschaften der digitalen Kameras, an denen Sie sich zunächst orientieren sollten, um danach eine engere Auswahl zu treffen, denn im Detail hat jede Kamera die unterschiedlichsten Möglichkeiten. Hier bleibt tatsächlich nichts anderes übrig, als Anzeigen, Testberichte und ähnliches zu studieren, um die richtige Wahl zu treffen. Bei all den zusätzlichen Eigenschaften der Kameras werden Sie schnell merken, ob Sie die benötigen oder nicht. Meistens sind die Begriffe der normalen Fotografie entlehnt, und wenn Sie sich damit auskennen, verstehen Sie auch deren Bedeutung und Zweck, zum Beispiel bei der Wahlmöglichkeit zwischen verschiedenen ISO- bzw. ASA-Einstellungen, Verschlusszeiten und so weiter. Überlegen Sie einfach, was kenne ich, was brauche oder benutze ich bisher bei meinem Fotoapparat, und letztendlich wie viel Geld möchte ich dafür ausgeben. Das begrenzt oder erweitert die Möglichkeiten maßgeblich. Im nächsten Artikel werden einige dieser zusätzlichen Einrichtungen in den Kameras erklärt.

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