Ruta Mudéjar

Diese Route ist nach den „Mudejaren“ benannt, den Hiergebliebenen, jenen Mauren, die es nach der Eroberung der Axarquía durch die Christen freiwillig oder unfreiwillig vorgezogen hatten, im Land zu bleiben und nicht nach Nordafrika auszuwandern. Die Mauren waren begabte Bauleute und Keramiker und prägten den Baustil jener gotischen Zeit, welcher deshalb auch Mudéjar-Stil genannt wird. In fast jedem Ort dieser Route ist ein Kirchturm in dieser Bauform zu finden. Generell kann gesagt werden, dass die berühmten „weißen Dörfer“ mit ihren getünchten Häusern und schmalen, gewundenen Gässchen maurischen Ursprungs sind.

Als Startpunkt bietet sich Vélez-Málaga an, von wo aus sich eine kleine Landstraße nach Arenas schlängelt. Schnell steigt diese Straße in die Höhe und bietet einen begeisternden Blick auf das Delta des Río Vélez mit Torre del Mar und Vélez-Málaga. Es macht sich auch hier der Bauboom bemerkbar, doch je weiter es ins Landesinnere geht, desto unberührter wird die Landschaft. Nach Arenas und zwei kleineren Ortschaften eröffnet sich plötzlich der Blick auf Cómpeta auf der einen Seite und Archez und Canillas de Albaida auf der anderen. Die Route führt aber diesmal nur nach Archez, dass sich für einen Zwischenstopp anbietet. Leicht findet sich zwischen den kleinen Gässchen einer der schönsten Türme im oben genannten Stil, sowie ein idyllischer Flusslauf, der sich entlang des Dorfes schlängelt. Leider wird die Idylle oft durch gedankenlose Hinterlassenschaften unserer menschlichen Spezies getrübt, aber mit ein bisschen Nachsicht kann die wundervolle Landschaft trotzdem genossen werden.

Um der Mudéjar-Route weiter zu folgen, geht es zunächst wieder ein Stückchen zurück des Weges bis zum Abzweig nach Salares. Dieser Weg führt nun zum gebirgigen Teil der Axarquía und kurz vor Salares eröffnet sich ein atemberaubender Blick auf den Maroma mit seinen 2068 Metern Höhe. Inzwischen gehört die Landschaft rechter Hand zum großen Naturpark der Sierra Tejeda. Sie lädt zu ausgiebigen Wanderungen ein. Die Route folgt nun der Bergkette und führt vorbei an Sedella in Richtung Canillas de Aceituno. Kurz vor jenem Ort sollte eine Pause am Rastplatz La Rahige eingelegt werden. Es gibt dort Grillmöglichkeiten und für den Notfall sogar öffentliche Toiletten. Ein wundervolles Stück Natur zwischen hohen Bergen und zerklüfteten Felsen, ideal zum Wandern, Klettern oder einfach nur zum Ausruhen. Wer dort ein kleines Picknick veranstalten möchte, sollte allerdings sicherheitshalber einen großen Müllbeutel mitbringen. Für eine Pause bieten sich aber auch in jedem Ort kleine Bars und Restaurants an.

Als letzte Etappe dieser Route folgt nun noch Canillas de Aceituno, durch das eine schmale Straße hindurchführt, es gibt aber inzwischen auch eine Umgehung um diesen Ort, wenn man sich mehr der Landschaft widmen möchte. Am Ortsausgang eröffnet sich schließlich ein wundervoller Blick auf den Viñuela-Stausee, in dessen Richtung die Straße weiterführt.

Hier ist die Route eigentlich zu Ende, wenn aber noch Zeit ist, kann statt der schnellen neuen Landstraße auch die alte durch Trapiche gewählt werden, Teil der Ruta del Sol y del Aguacate.