La Axarquía (1) – Ein kleines Stück voll Andalusien

La Axarquía, ein ganz besonderes Stück Andalusiens, in dem alles zu finden ist, was dieses Land so typisch macht, und über dessen Hauptstadt Cervantes in seinem Buch Don Quichote de la Mancha schrieb: „Dank sei Gott, meine Herren, dass er uns in eine so schöne Gegend geführt hat! Denn wenn ich mich nicht irre, ist die Erde, auf der wir hier gehen, die von Vélez-Málaga…“ Schroffe Berge, bis 2000 Meter hoch, sanfte Hügel, uralte Olivenbäume, weitläufigen Mandelplantagen, wilde Bäche, ein schöner See und natürlich die allgegenwärtigen weißen Dörfer. Und das alles auf einer relativ kleinen Fläche von etwas mehr als 1000 Quadratkilometern.

Informatives

Die Axarquía ist ein eigenständiger Bezirk der Provinz Málaga. Die Hauptstadt Vélez-Málaga liegt im Zentrum der Region. Der Landstrich erstreckt sich im Westen von den Montes de Málaga über die Gebirgsketten der Sierra Tejeda und der Sierra Almijarabis zum Cerro de Caleta im Westen, kurz hinter Nerja. Die südliche Grenze ist schließlich die Costa del Sol Oriental. Geschichtlich ist hier alles zu finden, von steinzeitlichen Spuren bis zu phönizischen und römischen Resten und natürlich die eindeutigen Hinterlassenschaften aus der maurischen Zeit. Eigentlich alle Orte der Axarquía zeigen dies durch ihr Erscheinungsbild: Wild verschachtelt schmiegen sich die kleinen weißen Häuser mit den verwinkelten Gassen in die Hügel. Selbst die meisten der Kirchtürme aus der nachfolgenden christlichen Ära verweisen durch ihre Bauweise im Mudejar-Stil auf ihre Erbauer, die im Land verbliebenen Mauren.

Berg und Talfahrt

Über die Autobahn gelangte ich schnell bis zum Startpunkt dieser Tour, Frigiliana, direkt in den Bergen hinter Nerja. Natürlich hatte ich etwas Zeit eingeplant, um hier ein wenig spazieren zu gehen, denn der Ort wird zu den Hübschesten seiner Art gezählt. So schlenderte ich durch die aufgeräumten Gässchen, erfreute mich an der farbenfrohen Blütenpracht, welche vielerorts die weiß getünchten Häuser zierte. Die Gemeinde bemühte sich stets, Frigiliana für seine Besucher sauber und interessant zu gestalten, und eine der auffälligsten Ergebnisse waren eine Anzahl Bildertafeln aus Keramik, auf denen die Geschichte der Stadt in Wort und Bild präsentiert wurde. Alle habe ich zwar bei diesem Besuch nicht gesehen, aber es lohnt sich durchaus, sie zu suchen.

Nach dem kleinen Spaziergang durch den Ort fuhr ich über eine kleine Landstraße in Richtung Torrox. Diese hübsche Strecke durch eine Reihe sanfter Hügelketten ist zwar in manchen Karten nicht eingetragen, aber es war hier entlang viel schöner, als es über die Autobahn gewesen wäre. Vergnügt fuhr ich über die kurvige und teilweise nicht besonders gut erhaltene Straße bis Torrox, das gemütlich auf einem Hügel lag. Diesen Ort passierte ich allerdings nur auf der oberen Seite und gelangte so zur Landstraße nach Cómpeta. Diese inzwischen gut geteerte Route habe ich schon öfters genommen, denn ich fand sie noch schöner, als die über Algarrobo. Wieder säumten idyllische Hänge das Tal, überall gab es terrassenförmig angelegte Plantagen, die teilweise bestimmt auch schon aus maurischer Zeit stammten. Auffällig auch die unzähligen Trockenplätze, um Rosinen herzustellen. Und schließlich, nach der Durchfahrt durch ein natürliches Tor, erneut der eindrucksvolle Blick auf die entfernten Berge.

Inzwischen gelangte ich nach Cómpeta, um auch hier eine Pause für einen kleinen Spaziergang durch den Ort einzulegen. Wieder die kleinen verwinkelten Gassen und die vielen bunten Blumen rund um die kleinen und größeren Häuser. Besonders einladend war hier der große Platz vor der Kirche und der Markthalle. Viele Cafés und Restaurants direkt dort oder in einer der anliegenden Gassen luden zum Verweilen ein. Doch mir war es noch zu früh für eine Pause, also schlenderte ich langsam wieder zurück zum Auto.

Erneut wählte ich nicht den Weg zur Autobahn, sondern eine kleine Straße nach Canillas de Albaida. Unterhalb dieses Örtchens hatte ich die Wahl, nach Links über Árchez, oder nach Rechts über eine kleine Gasse direkt zum Puerto de los Carboneros zu fahren. Ich wählte den rechten Weg und entdeckte auf diese Weise noch eine alte römische Brücke in einem idyllischen Tal. Anschließend gelangte ich am Puerto de los Carboneros wieder auf die Straße von Árchez nach Salares, der ich dann weiter folgte.

Kurz vor Salares öffnete sich der Blick auf den Maroma, der mit seinen 2.066 Metern Höhe nun für eine lange Wegstrecke blickbeherrschend sein würde. Gewaltig erhob sich der breite Bergrücken über die Landschaft, grau und karg im Vergleich zu den winterlich grünen Hügeln. Dazwischen jetzt nur noch vereinzelte Bauernhöfe und die pittoresken DörferSalares und Sedella. Nach einigen Serpentinen war schließlich das eindrucksvolle Tal des Río Almanchares zu sehen. In einer Straßenbiegung der ideal gelegene Grillplatz La Rahige, perfekt für eine wohltuende Rast oder einen kleinen Gang in die Berge.

Weiter ging es über Canillas de Aceituno wieder hinab ins Tal, danach über die idyllische alte Straße durch den Ort Viñuela und am Stausee entlang nach Periana. In diesem Bereich um den Stausee herum wurde in den letzten zehn Jahren leider viel zuviel gebaut. Ein großer Teil der wunderschönen Olivenheine, die sich in dem weiten Tal bei Alcaucín befunden hatten, sind monotonen Neubausiedlungen immer gleicher Reihenhäuser gewichen. Schade um das schöne Stück Natur. Doch die Entschädigung sollte nicht lange auf sich warten lassen. Kurz nach Periana folgten noch einige dieser prachtvollen Olivengärten, die teilweise japanisch anmuteten, beinahe wie Bonsais im Kiesbett.

Jetzt folgte der unglaubliche Anstieg in die Berge, der mich auch diesmal wieder begeisterte. Vor mir erhob sich eine wuchtige Bergkette, hinter mir weitete sich der Blick auf die ganz Axarquía bis zum Meer. Dazu der Kontrast der verschiedenen mehr oder weniger bewachsenen und kultivierten Bodenarten mit den unterschiedlichsten Farben. Einfach Atemberaubend. Immer weiter schraubte sich die Straße in engen Serpentinen nach oben, um schließlich in 1.086 Metern Höhe durch den Puerto del Sol in die Ebene von Alfarnate zu münden. Diese Ebene war mit ihren saftigen Feldern, die sich rechts und links von der Straße bis in die Berghänge verteilten, ein völliger Kontrast zu den steinigen Bergen vorher.

Nach Alfarnate fuhr ich durch Alfarnatejo und die Sierra de Enmedio, vielleicht dem Höhepunkt der Route. Die Straße führte zwischen hohen Bergen hindurch, die sich über zweihundert Meter steil in den Himmel recken. Am Ende der Tajo de Doña Ana, mit bizarr geformten Kanten und steilen Abhängen – unbeschreiblich.

Zum Ausklang noch einmal eine wunderschöne Andalusienlandschaft, mit wundervollen Bächen, uralten Olivenbäumen und den obligaten Schafherden. Da die Zeit schon zu weit fortgeschritten war und sich die Sonne zum Horizont neigte, beendete ich die Tour kurz vor Riogordo und fuhr über die gut ausgebaute Landstraße zurück nach Vélez-Málaga.

Begeisternd

Für alle, die sich an der östlichen Costa del Sol aufhalten, stellt sich tatsächlich die Frage: Warum in die Ferne schweifen, liegt das Schöne doch so nah. Man könnte die Axarquía als Andalusien in seiner puren Form bezeichnen. In jedem Fall ist es ein begeisterndes Erlebnis, diese Region zu erkunden, und das nicht nur für Anwohner. Die beschriebene Route kann noch problemlos verlängert werden, indem man über Riogordo, Cútar und Moclinejo bis nach Rincón de la Victoria fährt, zusammen mit einem Abstecher in das 700 Meter hoch gelegene Comares. Pausen können jederzeit in einem der vielen Cafés und Restaurants in den Orten auf der Strecke gemacht werden. Wer mehr Zeit hat, kann auch die fünf Routen abfahren, die von der Mancomunidad de Municipios de La Costa del Sol – Axarquía empfohlen werden.

Informationen

Mancomunidad de Municipios de La Costa del Sol – Axarquía
Avda. de Andalucía, 110 – 29740 Torre del Mar (Málaga)
Tel.: 952 542 808
E-Mail: info@axarquia.es

Einige Tourismus-Informationsbüros

Oficina de Turismo de Cómpeta
Rampa, 3 – 29754 Cómpeta
Tel.: 952 553 301

Oficina de Turismo de Frigiliana
Plaza del Ingenio, s/n – 29788 Frigiliana
Tel.: 952 533 126

Oficina de Turismo de Nerja
C/ Puerta del Mar, 2 – 29780 Nerja
Email: turismonerja@bd-andalucia.es
Tel.: 952 521 531

Oficina de Turismo de Torrox
Centro Internacional, Bl. 79 Bajo – 29770 Torrox Costa
Tel.: 952 532 155

Oficina de Turismo de Torre del Mar
Avda. de Andalucía, 119 – 29740 Torre del Mar
Tel.: 952 541 104

Im Internet

http://www.axarquia.es
Mancomunidad de Municipios de La Costa del Sol – Axarquía

http://www.axarquiacostadelsol.es
Asociación para la promoción turística de la Axarquía

(Alle Angaben ohne Gewähr!)

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