Portrait Eva-Maria Bock-Meyer

Die gebürtige Hamburgerin ist viel in der Welt herumgekommen. Nachdem sie zunächst in Köln aufgewachsen ist und danach in Hamburg studiert hat, arbeitete sie 10 Jahre als Modedesignerin. Aufgrund dieser Tätigkeit reiste sie viel durch Europa, aber auch durch Asien. Nachdem ihr Mann die Möglichkeit hatte in Frührente zu gehen, entschieden sie sich, die gewonnene Zeit zu nutzen. So hörte sie ebenfalls mit der Arbeit auf und sie begannen, Europa und Nordafrika mit dem Wohnmobil zu bereisen. Dabei blieben sie jeden Winter in Südspanien hängen und stellten wie sie so viele fest, dass dies einfach eine wundervolle Gegend ist. Nach einigem Suchen fanden sie schließlich ihrer beider Traumhaus nahe bei Almuñecar. Ein ehemaliges Schul-, Geburts-, Dorfgebäude, über hundert Jahre alt und liebevoll restauriert. Sie erzählte mir, das wohl alle Spanier, die in diesem Ort leben und älter als 80 Jahre sind, in diesem Haus geboren worden sind.

Eva-Maria Bock-Meyer begann mit der Malerei, ein Jahr nachdem sie 1995 aufhörte zu arbeiten. Es sei ihr relativ leicht gefallen, nicht mehr als Modedesignerin tätig zu sein, da die Arbeit durch die Wünsche der Kunden und die Diktate der Mode, besonders was die Wahl der Farben betraf, sehr eingeengt war. Doch nach einiger Zeit fehlte ihr einfach die kreative Tätigkeit und sie begann daher mit der Malerei. Zunächst mit Aquarell, was auf den Reisen relativ günstig gewesen sei. Doch diese Technik war ihr zu gebräuchlich und so begann sie, mit japanischen Wasserfarben zu arbeiten, die ihr besonders wegen der intensiv leuchtenden Farben gefielen. Die Arbeitsweise wird die meisten gleich an Seidenmalerei erinnern, denn oft werden auch dort die Muster zunächst mit schwarzen Linien vorgezeichnet, damit die Farben nicht ineinander verlaufen. Doch sind ihre Bilder in ihrer Ornamentik so filigran, wie es auf Stoff nicht zu erreichen ist. Dies ist auch einer der Aspekte, der mich, neben der Farbauswahl, persönlich ausgesprochen fasziniert hat. Es sind farbige Grafiken, die dazu einladen heranzutreten, und mit den Augen auf den vielen Formen, Farben und Linien spazieren zu gehen, um dabei immer neue Details zu entdecken. Doch auch als Ganzes gesehen haben die Arbeiten eine angenehme und positive Ausstrahlung, die, zusammen mit den fantasievollen Inhalten, zum Verweilen locken.

Bilder sind aber nicht die einzige Kunstform, der sich Eva-Maria Bock-Meyer bedient, sondern sie gestaltet auch muntere und farbenfrohe Skulpturen. Überall in ihrer Wohnung fangen sie die Blicke des Besuchers und überraschen ihn mit immer neuen Ideen. Sowieso ist dieses Haus eine ideale Kulisse für ihre Werke, welche sie deshalb auch schon öfters genutzt hat, um ihre Arbeiten der Öffentlichkeit in kleineren Ausstellungen vorzustellen. Außerdem wird sie auch an der Gemeinschaftsaustellung im Hause von Karin Hildebrandt teilnehmen, die vom 20. – 22. Mai in Maro stattfindet. Dort gibt es also Gelegenheit, die Kunstwerke und die Künstlerin kennenzulernen.

Auf die Frage, was sie in Zukunft tun wolle, sagte sie mir, dass sie sich gerade mehr auf die Skulpturen als auf die Malerei konzentriert. Sie testet neue Materialien, um die Figuren auch im Freien aufstellen zu können. Gleichzeitig seien ihre Zeit und Möglichkeiten im Augenblick jedoch etwas eingeschränkt, da ihr Mann leider gegen Krebs kämpfen muss. Erfreulicherweise haben sie beide trotzdem ihre positive Einstellung nicht verloren und hoffen, dass das Gröbste inzwischen überstanden ist. Bleibt zum Schluss noch zu erwähnen, dass sie auch als Modedesignerin nicht gänzlich aufgehört hat, sondern jetzt Kreationen ganz nach eigenem Gusto erstellt, die in der Boutique ISIS in Nerja erhältlich sind.

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