Die kleinen Unterschiede

Digitale Fotografie – Teil 3

Nach der zunächst generellen Entscheidung darüber, was die Kamera im Allgemeinen leisten soll, lohnt sich ein Blick auf die Details, die meist in den Prospekten oder Testberichten beschrieben werden. Wer sich ein wenig mit den Grundbegriffen der Fotografie auskennt, wird die meisten Ausdrücke gleich einordnen und sich so überlegen können, was die Kamera noch zusätzlich leisten sollte. Im Folgenden nun einige Details, die es wert sind, mit in die Überlegungen einbezogen zu werden.

Schärfebereich: Dieser Bereich bezeichnet die Entfernung, die zwischen der Kamera und dem Objekt, das fotografiert werden soll, liegen kann. Er beginnt meist bei wenigen Zentimetern und reicht immer bis unendlich. Interessant sind also die Unterschiede in der Mindestentfernung. Hierbei wird dann noch zwischen der normalen und der Makro-Einstellung unterschieden, in der meistens keine Zoomfunktion mehr verfügbar ist. Wer daher gerne kleine Dinge wie Blüten oder Insekten fotografiert, sollte darauf achten, dass die minimale Entfernung im Makrobereich möglichst gering ist.

Empfindlichkeit: Im Normalfall liegt die Empfindlichkeit der Digitalkameras bei 100 oder 200 ISO, was der eines normalen Kleinbildfilms entspricht. Viele Kameras haben zusätzlich die Möglichkeit, zwischen verschiedenen Empfindlichkeiten zu wählen, je nach Ausstattung zwischen 50 und 1600 ISO. Von welchem Nutzen ist dies? Besonders die hohen Empfindlichkeiten sind interessant, wenn Fotos nachts bei Straßenbeleuchtung, in dunkleren Räumen oder auch im Theater gemacht werden sollen, da mit höherer Empfindlichkeit weniger Licht benötigt wird, um ein Foto machen zu können. Zwar könnte mit einem Blitz ausgeholfen werden, aber oft ist dies unerwünscht bzw. gar nicht erlaubt und hat auch nicht denselben Effekt wie eine Aufnahme ohne Blitz. Meist wirken Blitzlichtaufnahmen künstlich und flach und oft ist die Stärke des eingebauten Blitzes bei größeren Entfernungen nicht ausreichend.

Externer Blitzanschluss: Wie unter dem Punkt Empfindlichkeit erwähnt, ist die Stärke der eingebauten Blitzlichter oft nicht sehr groß und in vielen Fällen nicht ausreichend. Hier ist es günstig, wenn die Kamera einen externen Blitzanschluss besitzt. So kann ein starker Blitz eingesetzt werden oder auch indirekt geblitzt werden.

Motivprogramme: Diese Vorkehrung bietet verschiedene Möglichkeiten, die Kamera für bestimmte Situationen sinnvoll einzustellen, besonders, wenn die manuellen Einstellungen beschränkt sind. Dies reicht von Sportfotografie bis Portrait, wobei bestimmte Einstellungen vorgenommen werden, die für die jeweilige Situation sinnvoll sind. Bei Portraitaufnahmen zum Beispiel sollte man eine große Blendenöffnung bei kurzer Belichtungszeit wählen, um eine geringe Tiefenschärfe zu erreichen.

Schnittstellen: Dies ist einer der wenigen Punkte, die nichts mit der klassischen Fotografie zu tun haben, denn hier geht es darum, wie die Kamera an den Computer angeschlossen werden kann. Eigentlich besitzen alle Kameras einen sogenannten USB-Anschluss, mit dem die Bilder mit entsprechender Software auf den Computer übertragen werden können. Manche bieten aber auch noch einen Video-Ausgang an, mit dem die Kamera über ein entsprechendes Kabel mit einem Fernsehgerät verbunden werden kann, um so die Bilder direkt auf dem Fernsehbildschirm vorzuführen.

Es gibt natürlich noch viele weitere Details, doch wer sich so sehr für diese noch feineren Unterschiede interessiert, wird mit Sicherheit auch die entsprechenden Informationen darüber herausfinden. Hier wollte ich nur einen allgemeinen Überblick über die grundlegenden Funktionen vermitteln, die aber im Fotoalltag durchaus von Bedeutung sein können. Gerüstet damit kann bestimmt eine sinnvolle Entscheidung beim Kamerakauf getroffen werden.

Im weiteren Verlauf der Artikelreihe werde ich versuchen, Ihnen auf einfache und anschauliche Weise den Umgang mit der Kamera zu erklären, Tipps und Tricks zu verraten, wie auch mit einfacher Software die Fotos noch verbessert oder auch gerettet werden können, und wie Sie mit ein bißchen Fantasie und Experimentierfreudigkeit auch mit einer einfachen Kamera knifflige Aufgaben lösen können.

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