Heizungen im Süden

Wie heizt man am besten

Brennender KaminDer Winter in Andalusien ist sehr ungemütlich, wenn keine Heizung vorhanden ist. Die Temperaturen sind zwar im Vergleich zu Deutschland warm, aber dafür gibt es kaum Isolation, so dass die Wohnungen und Häuser schnell abkühlen. Um einen gemütlichen Winter zu verbringen, muss daher eine Heizung her. Jetzt ist die große Frage, welches System ist das beste? Auf diese Frage gibt es natürlich keine einfache Antwort, denn es spielen zu viele Faktoren eine Rolle. Die verschiedenen hier üblichen Heizsysteme haben alle ihre Vor- und Nachteile, sind im allgemeinen an die hiesigen Bedürfnisse angepasst und auch erhältlich. Dabei gilt zu beachten, dass es mit Sicherheit noch mehr Möglichkeiten gibt, teilweise unübliche, teilweise aber auch innovative Alternativen, die sich aber bisher noch nicht durchgesetzt haben.

Gasofen

Für viele ein Greuel, aber er hat durchaus seine Berechtigung. In einer Ferienwohnung, die selten im Winter genutzt wird, ist diese Art Ofen preisgünstig und praktisch. Die Vorteile sind eine schnelle und durchdringende Strahlungswärme, ideal für den kühlen Abend bzw. Morgen, wenn man einfach nur nicht frieren möchte. Die Gasflaschen sind leicht erhältlich und relativ günstig. Die Nachteile sind aber auch eindeutig, trotz Katalysator riecht die Verbrennung bei älteren Modellen oft recht intensiv und es muss für ausreichend Belüftung gesorgt werden. Außerdem entsteht durch die Verbrennung eine hohe Luftfeuchtigkeit im Raum. Als Dauerheizung ist dieses System daher ungeeignet.

Elektrische Heizlüfter

Als Einsatzgebiet gilt für diese dasselbe wie für die Gasöfen: Nur als Wärmequelle für die Übergangszeit geeignet. Im Vergleich zum Gas auch relativ teuer, dafür natürlich wesentlich bequemer.

Elektrische Ölradiatoren und Konvektorheizungen

Sie sind durchaus eine mögliche Alternative, wenn die Einbaukosten gering bleiben sollen. Sie kosten relativ wenig und heizen recht ordentlich, allerdings sind sie alles andere als sparsam. Sie haben Leistungen zwischen 600 und 2000 Watt, sind thermostatgeregelt und können einfach in die Steckdose gesteckt werden. Ideal für kürzere Winteraufenthalte, in denen aber auf eine angenehm geheizte Wohnung nicht verzichtet werden soll. Auf Dauer aber unrentabel.

Kamin und Holzfeuerofen

Diese finden sich hier sehr häufig, ein Kamin gehört schon beinahe zum guten Ton. Doch sei gleich gesagt, ein offener Kamin hat absolut keinen Heizwert. Erst wenn er einen geschlossenen Einsatz hat, kann er wirklich als Heizung dienen. Die Vorteile liegen auf der Hand, wer sitzt nicht gerne an einem bullernden Ofen! Der Nachteil ist der teure Preis für Brennholz, es sei denn, man sammelt selber – alte Paletten, Strandgut etc. Einige schaffen es, mit einem gut funktionierenden Kamin oder Holzfeuerofen ein ganzes Haus zu heizen, so wirksam ist diese Art Heizung. Doch oft wird sie mehr dazu verwendet, die Temperatur im Wohnzimmer am Abend noch auf ein gemütliches Maß zu erhöhen, während der Rest des Hauses auf andere Weise gewärmt wird.

Elektrische Steinplattenheizungen

Das Prinzip dieser Heizung ist eigentlich ganz einfach. Eine große Steinplatte, meistens Marmor oder Granit, wird an die Wand gehängt und mit Strom auf rund 85º erhitzt. Auf diese Weise strahlt die Platte Wärme in den Raum. Sie ist also eine Heizform mit der angenehmen Strahlungswärme, wie der bekannte Kachelofen. Dazu sind die Steinplatten auch noch sehr dekorativ. Dieses ist nun das erste wirkliche Heizungssystem und hat dazu noch einige erhebliche Vorteile. Die Platten sind spielend leicht zu montieren, die Leistung liegt für jede Platte zwischen 400 und 1500 Watt, je nach Ausführung und Fabrikat, und kann daher in das normale Stromnetz integriert werden. Auch hier wird per Thermostat gesteuert. Der Anschaffungspreis ist höher als bei den einfachen Ölradiatoren aber andererseits auch wesentlich günstiger als bei den folgenden Systemen. Der Verbrauch soll ähnlich dem eines Elektro-Speichers sein.

Elektrische Nachtspeicherheizung

Der Vorteil dieser Heizung liegt in der Ersparnis durch den Nachtstromtarif, der wesentlich günstiger ist als der Tagstrom. Geheizt wird mittels Warmluft, die ihre Wärme aus den Nachts aufgeheizten Speichern holt. Die Nachteile sind eine relativ umständliche Wärmesteuerung, oft reguliert man die Wärme einfach durch das Öffnen und Schließen der Luftklappen. Zum zweiten muss die benötigte Heizleistung am Vortag geschätzt werden, wenn nicht jede Nacht die maximale Wärme gespeichert werden soll. Dies ist in diesen Breiten nicht ganz einfach, wenn nämlich die Sonne scheint, ist es gleich wieder warm, die aufgespeicherte Wärme wird nicht ausgenutzt. Ist es bewölkt und man hat vorher nicht genügend gespeichert, ist die Heizung am frühen Abend kalt, wenn sie am meisten gebraucht wird. Ein dritter Nachteil ist noch die benötigte Elektroinstallation, da die Heizkörper um die 5.000 Watt verbrauchen. Dafür sind meist neue Kabel und insbesondere ein erhöhter Stromabnahmetarif erforderlich, der sich monatlich auf die Grundgebühr auswirkt. Auch der Nachtstromtarif muss beantragt werden.

Gas-Zentralheizung und Fußbodenheizung

Diese Heizung ist in Deutschland allgemein bekannt und auch hier durchaus üblich. Im Unterschied zu Deutschland gibt es hier aber in der Regel kein Stadtgas, der Brennstoff muss daher gelagert werden, meistens in großen Flaschen. Diese müssen sicher gelagert sein, was verdeutlicht, dass die Nachteile dieser Heizung in der Installation liegen. Sie ist relativ aufwendig und teuer. Dafür ist sie im Verbrauch sehr moderat. Ideal ist diese Heizung im Neubau und hier wird dann auch oft gleich die Installation einer Fußbodenheizung empfohlen. Der große Vorteil: Warme Füße. Der Nachteil: Aufgewirbelter Staub.

Klimaanlage

Diese Alternative ist für Nordeuropäer relativ ungewohnt, sollte aber in diesen Breiten durchaus in Erwägung gezogen werden, denn auch diese hat ihre großen Vorteile, vor allem wenn man ein Gerät der neuen Generation nimmt. Sie sind leiser und sparsamer geworden, heizen im Winter, und kühlen im Sommer und können auch nachträglich mit relativ geringem Aufwand installiert werden. Die Installationskosten sind relativ hoch, aber der Verbrauch soll inzwischen günstiger als bei einer Gas-Zentralheizung sein. Doch das sei mal dahin gestellt.

Alternative Energien

Es gibt hier viele Möglichkeiten der Nutzung alternativer Energien. Besonders im Bereich der Solarenergie soll sich in Zukunft einiges tun. Die Kollektoren sollen effektiver und günstiger werden. Bisher wird die Sonnenenergie hier aber mehr für die Warmwassererzeugung genutzt. Mit der Sonne heizen ist immer noch aufwendig und die Installation sehr teuer. Auch Wärmepumpen gibt es, für sie gilt aber das Gleiche, relativ aufwendig und in der Anschaffung teuer. Hat man aber Platz und Geld, sollten diese Alternative unbedingt in Betracht kommen, denn im Verbrauch sind sie ungeschlagen günstig.

Kosten und Verbrauch

Bewusst wurde hier auf Zahlen verzichtet, da es keine wirklichen Vergleichsmöglichkeiten gibt. Zu unterschiedlich sind die Einsatzmöglichkeiten und die Gegebenheiten, zu vielfältig auch die Angebote der Hersteller. Die Auflistung soll nur einen Überblick verschaffen, wie hier im Süden geheizt wird und was für Möglichkeiten bestehen, wenn Sie eine Heizung benötigen. So können Sie sich darüber Gedanken machen, welches System für Ihre Bedürfnisse am besten Geeignet ist und sich dann nach genaueren Preisen erkundigen. Eines ist aber sicher, wenn Sie hier im sonnigen Andalusien überwintern, werden Sie sich eine Heizung wünschen. Sollten Sie gar hier wohnen oder planen dies zu tun, dann werden sie eine Heizung brauchen.